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Uno-Bericht: Klimawandel nicht mehr abzuwenden

Besorgniserregende Erkenntnisse des zweiten Teils des Weltklimaberichts: Selbst mit einer deutlichen klimapolitischen Wende lassen sich die schwerwiegenden Folgen des globalen Klimawandels bestenfalls abmildern.

New York/Hamburg - Der Klimawandel stellt nach Einschätzung von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon für die Menschheit inzwischen eine ebenso große Bedrohung dar wie Kriege. Die Hauptarbeit der Vereinten Nationen (UN) konzentriere sich bisher auf die Verhinderung und Beendigung von Kriegen, doch die Gefahr durch die globale Erwärmung sei mittlerweile ebenso groß, sagte Ban vor Schülern in New York. "Unglücklicherweise war meine Generation etwas unachtsam dabei, auf unseren einzigartigen Planeten zu achten", gestand der UN-Chef ein. Der zweite Teil des neuen UN-Klimareports kommt unterdessen nach Informationen der "Financial Times Deutschland" zu dem Schluss, dass sich der Klimawandel nicht mehr abwenden, sondern allenfalls eindämmen lässt.

Die endgültige Fassung der "Zusammenfassung für Entscheidungsträger" wird allerdings erst unmittelbar vor der Veröffentlichung am 6. April in Brüssel beschlossen. Eine Erwärmung um 0,6 Grad Celsius bis zum Jahr 2100 ist demnach unabwendbar. Ein schnelles Umsteuern sei jedoch dringend nötig, um einen stärkeren Temperaturanstieg mit verheerenden Folgen noch abzuwenden, fordere der UN-Klimarat IPCC in seinem Bericht.

Mehr "hitzebedingte Sterblichkeit"

Der IPCC rechne fest mit "steigenden Zahlen von Todesfällen, Verletzungen und Erkrankungen durch Hitzewellen, Überschwemmungen, Stürme, Waldbrände und Dürren". Mehr "hitzebedingte Sterblichkeit" sei vor allem in Europa und Asien zu befürchten. Einige hundert Millionen Menschen in dicht besiedelten Küstenregionen seien allein durch den Meeresspiegelanstieg bedroht. Mehr als ein Sechstel der Weltbevölkerung lebe laut IPCC in Regionen, wo Gletscher und Schnee wichtige Wasser-Reservoire sind - die aber "sehr wahrscheinlich" weiter schwinden.

Außerdem drohe ein empfindlicher Verlust an biologischer Vielfalt, schreibt die Zeitung mit Verweis auf den IPCC-Entwurf. Für 20 bis 30 Prozent aller Arten bestehe ein "hohes Risiko der unwiderruflichen Auslöschung", sollte die globale Mitteltemperatur um weitere 1,5 bis 2,5 Grad (verglichen mit 1990) steigen. Das könnte nach heutigen Szenarien in der zweiten Jahrhunderthälfte der Fall sein, wenn die Treibhausgas-Emissionen bis dahin nicht stark limitiert worden sind. (tso/ddp/dpa)

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