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© AFP

Umstrittene Wahl: Kein Ende der Gewalt in Kenia

Auch die Vermittlung von Ex-Generalsekretär Annan hat noch nicht geholfen: Vier Wochen nach den umstrittenen Wahlen kommt Kenia nicht zur Ruhe. Präsident Kibaki beharrt auf seinem Sieg, der weite Teile des Landes in blutige Unruhen gestürzt hat.

In Kenia zeichnet sich auch nach einem ersten Treffen der politischen Kontrahenten, Präsident Mwai Kibaki und Oppositionsführer Raila Odinga, kein Ende der Gewalt ab. Bei neuen Übergriffen und Brandschatzungen im besonders stark von ethnischen Unruhen betroffenen Rift Valley wurden mindestens acht Menschen getötet. Weitere 100 Menschen seien verletzt worden, hieß es in Berichten.

In der Provinzhauptstadt Nakuru patrouillierten Soldaten in Straßen mit gebrandschatzten Häusern, wie Bilder des lokalen Fernsehsenders NTV zeigten. Die kenianische Armee habe "zwei Lastwagen und drei Geländefahrzeuge mit Soldaten" in das Gebiet entsandt, berichtete die Zeitung "Daily Nation". Zur Versorgung der Verletzten schickte das Rote Kreuz einen Lastwagen mit Medizin in das 150 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Nairobi gelegene Nakuru.

Kein Nachgeben bei Kibaki

Vier Wochen nach den umstrittenen Präsidenten- und Parlamentswahlen hatten sich Kibaki und Odinga gestern nach Vermittlung des früheren UN-Generalsekretärs Kofi Annan erstmals getroffen und über Wege aus der innenpolitischen Krise gesprochen. Trotz eines demonstrativen Händedrucks äußerte die Opposition Zweifel, dass es Kibaki mit einer Lösung der Krise ernst sei. Dieser hatte sich nach dem einstündigen Gespräch als "ordnungsgemäß gewählten Präsidenten" bezeichnet.

Seit dem von der Opposition nicht anerkannten Wahlsieg Kibakis Ende Dezember sind in dem ostafrikanischen Land mehr als 700 Menschen getötet und 250.000 in die Flucht getrieben worden. Annan setzte unterdessen seine Vermittlungsbemühungen fort. Er wollte religiöse, politische und gesellschaftliche Führungspersönlichkeiten treffen, darunter den früheren Präsidenten Daniel Arap Moi und die kenianische Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai. (ho/dpa)

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