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Auch der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki (links) gehört zu den Unterzeichner des Briefs.

© Friedrich Stark /epd

Sieben Bischöfe schreiben an Vatikan: Katholiken streiten über Abendmahl für Protestanten

Offener Richtungsstreit: Sieben Bischöfe protestieren dagegen, dass Protestanten in Einzelfällen zur katholischen Kommunion zugelassen werden sollen.

Der evangelische Regionalbischof von Regensburg, Hans-Martin Weiß, mahnt mit Blick auf den Streit in der katholischen Deutschen Bischofskonferenz über den Kommunionempfang für Protestanten in Ausnahmefällen zur Besonnenheit. Ziel müsse es sein, „Druck aus dem Kessel zu nehmen, von welcher Seite auch immer“, sagte Weiß am Donnerstag dem Bayerischen Rundfunk.

Es bringe jetzt nichts, Zeter und Mordio zu schreien und den guten Grundton nach dem Lutherjahr zu gefährden, ergänzte Weiß. Auch diejenigen, die von vornherein dem „Honeymoon“ zwischen Katholiken und Protestanten im Jubiläumsjahr der Reformation skeptisch gegenüber gestanden hatten, sollten jetzt nicht triumphieren. Natürlich müssten unterschiedliche Meinungen möglich sein, doch gebe es keine Alternative zur Ökumene.

Am Mittwoch war bekanntgeworden, dass es ein Zerwürfnis über die Frage der bisher nicht zulässigen Kommunion für evangelische Christen gibt. Sieben Bischöfe, darunter auch der Regensburger Oberhirte Rudolf Voderholzer, hatten sich in einem Brief an Rom gewandt. Dort wollen sie klären lassen, ob ein von der Bischofskonferenz mit Zwei- Drittel-Mehrheit verabschiedeter Beschluss rechtmäßig ist, konfessionsverschiedene Ehepartner in Einzelfällen zur Kommunion zuzulassen.

Insbesondere geht es um die Frage, ob eine nationale Bischofskonferenz damit ihre Kompetenzen überschreitet. Zu den Unterzeichnern des Briefs mit dem Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki an der Spitze gehören neben Voderholzer auch Erzbischof Ludwig Schick (Bamberg) und die Bischöfe Konrad Zdarsa (Augsburg), Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Stefan Oster (Passau) und Wolfgang Ipolt (Görlitz).

Der Konferenz-Vorsitzende, Kardinal Reinhard Marx, wies die Kritik zurück. Er äußerte sich verwundert darüber, dass die Kritiker „trotz der ausführlichen und auch kontroversen Aussprache in der Vollversammlung und des mit weit überwiegender Mehrheit der Mitglieder der Bischofskonferenz gefassten Beschlusses“ weiterhin so große Zweifel hätten. Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, bezeichnete den Brief als ein „für die Ökumene sehr unschönes Zeichen“. (KNA)

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