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Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, soll im Mai den Aachener Karlspreis erhalten.

© dpa/Efrem Lukatsky

Karlspreis für Selenskyj : Scholz soll offenbar Laudator für Präsidenten der Ukraine sein

Selenskyj könnte bald Deutschland besuchen. Anlass ist die Verleihung des Karlspreises. Einem Bericht zufolge soll der Kanzler die Laudatio halten.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) soll nach Informationen der „Bild am Sonntag“ die Laudatio bei der diesjährigen Verleihung des Karlspreises halten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und das ukrainische Volk erhalten die Ehrung am 14. Mai. Die Zeremonie solle zu einem „großen Freundschaftssymbol zwischen Deutschland und der Ukraine“ werden, schreibt das Blatt.

Ob Selenskyj vor Ort im Krönungssaal anwesend oder per Video zugeschaltet wird, ist derzeit noch offen. Die Veranstalter bereiten sich auf eine persönliche Teilnahme jedenfalls vor, wie die Stadt Aachen bereits kurz vor Ostern mitteilte. Eine persönliche Teilnahme hänge aber „stark von der dann vorliegenden Kriegslage und den entsprechenden Sicherheitskonzeptionen ab“.

Für die Zeremonie ist laut Angaben der Stadt Aachen auch die Teilnahme der Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, angekündigt. Traditionell wird der Karlspreis eigentlich am Himmelfahrtstag überreicht; in diesem Jahr der 18. Mai. Wegen Terminüberschneidungen der internationalen Gäste wurde jedoch ein anderes Datum gesucht.

Selenskyj ist Halt und auch Vorbild für sein Volk.

Das Karlspreisdirektorium in der Begründung für die Auszeichnung

Im Dezember hatten die Stadt Aachen und das Karlspreisdirektorium mitgeteilt, den als eine der bedeutendsten europäischen Ehrungen geltenden Preis 2023 an Selenskyj und das ukrainische Volk zu vergeben. Die Ukrainer verteidigten unter der Führung von Selenskyj nicht nur die Souveränität des Landes und das Leben der Bürger, sondern auch Europa und die europäischen Werte, hieß es zur Begründung. Selenskyj sei „Halt und auch Vorbild für sein Volk“.

Um den internationalen Gästen eine Teilnahme zu ermöglichen, wurde der Termin für die Verleihung bereits verschoben. Sie wird nicht wie sonst an Christi Himmelfahrt (18. Mai) stattfinden, sondern vier Tage früher. Damit solle „eine Überschneidung mit einer relevanten Veranstaltung am Folgetag“ verhindert werden, teilte die Stadt Aachen mit.

Gemeint ist der G7-Gipfel im japanischen Hiroshima, der am 19. Mai – dem Tag nach Christi Himmelfahrt – beginnt. Um pünktlich anzukommen, muss man aus Europa schon am Vortag abfliegen. An dem Gipfel nehmen unter anderen von der Leyen, Scholz und Macron teil.

Selenskyj war in den ersten zehn Monaten nach der Invasion gar nicht ins Ausland gereist. Erst kurz vor Weihnachten flog er dann nach Washington, um dort US-Präsident Joe Biden zu treffen. Die USA sind mit Abstand die wichtigsten Waffenlieferanten der Ukraine. Es folgten Besuche in London, Paris, Brüssel und zuletzt in Warschau.

Scholz hatte Selenskyj im Juni zusammen mit Macron, dem damaligen italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi und dem rumänischen Präsidenten Klaus Iohannis in Kiew besucht. Im Februar trafen Macron und Scholz den ukrainischen Präsidenten gemeinsam in Paris.

Zu der Frage, ob Scholz nun zur Karlspreis-Verleihung nach Aachen reisen werde, antwortete eine Regierungssprecherin am Sonntag nur: „Die Termine des Bundeskanzlers werden in der Regel am Freitag der Vorwoche im Rahmen der Regierungspressekonferenz bekannt gegeben.“

Der Karlspreis wird seit 1950 an Persönlichkeiten und Institutionen vergeben, die sich um die Einigung Europas verdient gemacht haben. Namensgeber ist Kaiser Karl der Große (742-814).

Er gilt als erster Einiger Europas und wählte Ende des 8. Jahrhunderts Aachen zu seiner Lieblingspfalz. 2022 erhielten die belarussischen Bürgerrechtlerinnen Swetlana Tichanowskaja, Maria Kolesnikowa und Veronika Zepkalo den Karlspreis. (KNA, dpa)

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