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Israel hebt das Blutspende-Verbot für Homosexuelle auf.

© Jack Guez/AFP

Minister preist Ende der Diskriminierung: Israel kippt Blutspende-Verbot für homosexuelle Männer

Jahrzehntelang durften homosexuelle Männer in Israel de facto kein Blut spenden. Ein neues Gesetz schafft diese Einschränkungen künftig ab.

Homosexuelle Männer dürfen in Israel nach Angaben von Gesundheitsminister Nitzan Horowitz ohne Einschränkungen Blut spenden. „Ich habe angeordnet, die abwertenden und irrelevanten Fragen aus dem Spender-Fragebogen zu streichen“, schrieb Horowitz bei Twitter. „Die Diskriminierung von Schwulen bei Blutspenden ist vorbei. Es gibt keinen Unterschied zwischen Blut und Blut.“

Horowitz ist das einzige offen schwule Mitglied im Kabinett von Ministerpräsident Naftali Bennett. In seinem Tweet bezeichnete der 56-Jährige das jahrzehntealte Blutspende-Verbot für homosexuelle Männer als „Relikt aus der Vergangenheit“. „Jeder Blutspender, der Leben retten will, ist willkommen, unabhängig von seinem Geschlecht oder seiner sexuellen Orientierung“, fügte er hinzu.

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Die neue Regelung tritt im Oktober in Kraft. Die Formulare, die vor einer Blutspende ausgefüllt werden müssen, werden laut dem israelischen Gesundheitsministerium entsprechend geändert. Künftig dürfen demnach nur noch diejenigen kein Blut spenden, die in den drei Monaten davor „risikoreichen Sex mit einem neuen Partner oder mehreren Partnern“ hatten.

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Bislang konnten schwule Männer in Israel nur dann Blut spenden, wenn ihr letzter Sexualkontakt ein Jahr zurücklag. Falls das der Fall war, konnten die Männer zwar Blut spenden, es wurde jedoch für mehrere Monate eingefroren und erst nach einem Test etwa auf HIV bei einer folgenden Spende freigegeben. Eine weitere Möglichkeit bestand in einer Spende von Blutplasma, das vier Monate gefroren war.

Die israelische LGBTQ-Organisation Aguda begrüßte die Entscheidung als „historischen Schritt“ auf dem Weg zu Gleichheit. Das Blut von Hunderttausenden Bürgern sei nicht zweitklassig, hieß es in einer Stellungnahme auf Twitter. Die englische Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer. (dpa/AFP)

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