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Wie hier in Atbara im Nordosten gab es in den vergangenen Tagen in ganz Sudan Proteste.

© El tayeb Siddig/Reuters

Proteste gegen Staatschef al Baschir: Im Sudan sollen 37 Demonstranten erschossen worden sein

Es sind schwere Vorwürfe von Amnesty International: Bei Protesten gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung hat es offenbar viele Tote gegeben.

Sudanesische Sicherheitskräfte haben Menschenrechtlern zufolge bei Protesten gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung mindestens 37 Menschen erschossen. Amnesty International forderte die Regierung in Khartum auf, "weiteres Blutvergießen zu verhindern". Statt zu versuchen, die Menschen vom Demonstrieren abzuhalten, sollten sich die Behörden darauf konzentrieren, die Unterdrückung von Menschenrechten zu beenden und die wirtschaftlichen Probleme im Land zu lösen, hieß es in einer am Dienstag verbreiteten Mitteilung.

Der Staat im Nordosten Afrikas wird seit Jahrzehnten mit harter Hand geführt. Demonstrationen werden immer wieder unterdrückt. Nun befindet sich auch die Wirtschaft in dem ölreichen Staat in einer schweren Krise. Wegen hoher Inflation verliert die Landeswährung an Wert, Menschen bekommen also immer weniger für ihr Geld. Die Erhöhung von Brotpreisen löste vergangene Woche Proteste aus, die sich auf mehrere Landesteile ausgebreitet haben.

Demonstranten fordern Rücktritt von Staatschef Omar al Baschir

Angesichts der Proteste hat Sudans Staatschef Omar al Baschir Reformen in Aussicht gestellt. Durch "echte Reformen" solle den Bürgern ein "ordentliches Leben" garantiert werden, sagte der langjährige Präsident am Montag nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Suna.

Gegen Präsident Omar al Baschir liegt ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs vor.
Gegen Präsident Omar al Baschir liegt ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs vor.

© Philip Dhil/Epa/dpa

Viele Demonstranten fordern einen Rücktritt al Baschirs, der den Sudan seit 1989 mit harter Hand regiert und gegen den ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs wegen Völkermords vorliegt.

Der Sudan ist ein großes Transitland für Migranten aus Ost- und Zentralafrika, vor allem für Flüchtlinge aus Eritrea. Viele Eritreer sind über den Sudan nach Libyen und weiter nach Europa gereist. In Deutschland leben dem UN-Flüchtlingshilfswerk zufolge etwa 50.000 Flüchtlinge aus Eritrea. (dpa, AFP)

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