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In Sanaa steht eine Reihe an Soldaten auf einer Straße.

© AFP/ MOHAMMED HUWAIS

Huthi-Rebellen stimmen zu: UNO berichtet von zweimonatiger Waffenruhe im Jemen

Nach der für die bereits beschlossenen Feuerpause für die Verhandlungen soll es nun weitere zwei Monate keine Gefechte zwischen den Kriegsparteien geben.

Die Kriegsparteien im Jemen haben sich nach Angaben der UNO auf eine zweimonatige Waffenruhe verständigt. Diese beginne am Samstagabend um 19.00 Uhr Ortszeit mit der Option einer Verlängerung, teilte der UN-Sondergesandte Hans Grundberg am Freitagabend mit. Am Samstag beginnt auch der Fastenmonat Ramadan.

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Die Huthi-Rebellen hatten bereits am Wochenende eine dreitägige Waffenruhe ausgerufen und einen "dauerhaften" Waffenstillstand angeboten. "Wir sind bereit, diese Erklärung (des dreitägigen Waffenstillstands) in eine endgültige und dauerhafte Verpflichtung umzuwandeln", sagte Rebellenführer Mahdi al-Maschat. Saudi-Arabien müsse dafür "die Belagerung beenden und seine Angriffe auf den Jemen ein für alle Mal einstellen".

Zuvor hatten die Rebellen mehrere Ziele in Saudi-Arabien angegriffen, darunter auch eine Öl-Anlage nahe der Formel-1-Rennstrecke in Dschiddah. Ungeachtet der von den Huthis ausgerufenen Waffenruhe flog die Koalition am Sonntag Luftangriffe im Jemen.

Der Iran, der die Huthis unterstützt, hatte am Dienstag die von den Huthis angebotene Waffenruhe als "starke Botschaft" bewertet. "Im Falle eines positiven und ernsthaften Ansatzes (der Militärkoalition) kann der Entwurf des Waffenstillstands eine gute Grundlage für die Beendigung des derzeitigen Krieges sein", erklärte ein Sprecher des iranischen Außenministeriums.

Fortschritte laut Rotem Kreuz "zeitaufwändig"

Am Sonntag hatten die Rebellen zudem eine Einigung über einen großen Gefangenenaustausch angekündigt. Demnach sollen 1400 Gefangene der Regierung gegen 823 Gefangene der Huthis ausgetauscht werden. Darunter sind demnach auch 16 Saudiaraber, drei Sudaner sowie ein Bruder des jemenitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi. Die Regierung erklärte hingegen nur, der Austausch werde "noch geprüft".

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz und Roten Halbmond im Jemen, das den Gefangenenaustausch begleitet, begrüßte Fortschritte bei den Gesprächen, warnte jedoch, dass diese "während eines aktiven Konflikts komplex und zeitaufwändig" seien. Beim bis dato letzten Gefangenenaustausch im Oktober 2020 waren gut tausend Menschen freigekommen.

Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Hadi und den vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen. In dem Konflikt wurden nach UN-Angaben bereits rund 380.000 Menschen getötet, Millionen weitere mussten flüchten. (AFP)

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