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Ein Wohnhaus in Charkiw, das von Granaten getroffen wurde, wird in Trümmer gelegt.

© Andrew Marienko/AP/dpa

Boris Romantschenko wurde 96 Jahre alt: Holocaust-Überlebender durch Bomben in Charkiw getötet

Bei einem Angriff auf sein Wohnhaus soll am Freitag Boris Romantschenko gestorben sein. Er hatte mehrere Konzentrationslager überlebt.

Ein Überlebender des Konzentrationslagers Buchenwald ist nach Angaben der Gedenkstättenstiftung bei einem Bombenangriff in Charkiw getötet worden. Der 96-jährige Boris Romantschenko sei bereits am Freitag durch einen Angriff auf sein mehrstöckiges Wohnhaus in der ostukrainischen Stadt ums Leben gekommen, sagte der Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Jens-Christian Wagner, am Montag. Er berief sich dabei auf Informationen eines langjährigen Vertrauten der Stiftung in Charkiw.

Romantschenko habe die KZs Buchenwald, Peenemünde, Dora und Bergen-Belsen überlebt, teilte die Stiftung auf Twitter mit. Er sei Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora gewesen. Seit den 1990er Jahren sei er regelmäßig zu Veranstaltungen auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers bei Weimar gekommen, sagte Wagner. Seine Wohnung in Charkiw habe Romantschenko seit Monaten nicht verlassen - aus Angst, sich mit Corona zu infizieren.

Archivbild von 2015: Boris Romantschenko (2. v.r.) erneuert in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald den Schwur von Buchenwald.
Archivbild von 2015: Boris Romantschenko (2. v.r.) erneuert in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald den Schwur von Buchenwald.

© Michael Reichel/Gedenkstätte Buchenwald/dpa

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Wagner hatte sich schon zu Beginn des Krieges in der Ukraine besorgt um die dort lebenden KZ-Überlebenden gezeigt. Es sei „besonders tragisch für die ukrainischen KZ-Überlebenden, die mit den russischen Häftlingen in den Lagern gelitten haben, und die nun im Luftschutzkeller sitzen und von russischen Bomben mit dem Leben bedroht werden“, hatte er gesagt. (dpa)

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