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Die UNHCR-Sonderbotschafterin Angelina Jolie mit Flüchtlingskindern in Lwiw.

© Press Service of the Lviv Regional State Administration/Reuters

Überraschung im Westen der Ukraine: Hollywood-Star Angelina Jolie besucht Flüchtlinge in Lwiw

Viele Menschen konnten kaum glauben, wer da zu Besuch war: US-Superstar Angelina Jolie tauchte unangekündigt in Lwiw im Westen der Ukraine auf.

Inmitten des russischen Angriffskriegs ist die amerikanische Schauspielerin und Regisseurin Angelina Jolie in die Westukraine gereist und hat dort geflüchtete Menschen getroffen. Jolie habe unter anderem in einem Krankenhaus Kinder besucht, die vor rund drei Wochen bei einem Raketenangriff auf den Bahnhof im ostukrainischen Kramatorsk verletzt wurden, teilte die Verwaltung des Gebiets Lwiw am Samstagabend mit.

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Fotos zeigen, wie die 46-Jährige Kinder in den Arm nimmt und Selfies mit medizinischem Personal macht. „Für uns alle war der Besuch unerwartet“, sagte Gouverneur Maxym Kosyzkyj.

Viele Menschen hätten ihren Augen nicht getraut. In einem Video war außerdem zu sehen, wie Jolie während eines Luftalarms in einen Luftschutzkeller eilt, während im Hintergrund die Fliegeralarm-Sirenen zu hören sind. Von einem Mann angesprochen, ob sie Angst habe, antwortet Jolie: „Nein, nein, mir geht es gut.“ Es handelte sich aber offenbar nur um eine Sicherheitsmaßnahme. Einen Luftangriff auf die Stadt gab zum Zeitpunkt des Besuchs wohl nicht.

In sozialen Netzwerken teilten Menschen am Samstag zudem vielfach einen Clip, der die Schauspielerin in einem Café in Lwiw zeigen soll. „Ich trinke Kaffee und sehe Angelina Jolie in Lwiw!“ schrieb die überraschte Lwiwerin Maya Pidhorezka zu einem Video, das sie auf Facebook veröffentlichte. „Die Ukraine wird einfach von der ganzen Welt unterstützt“, fügte sie hinzu. Die „Kyiv Post“ schrieb dazu auf Twitter: „Die Schauspielerin unterstützt die Ukraine in ihrem Kampf gegen Russland seit dem ersten Tag."

In die westukrainische Stadt sind seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar viele Menschen aus anderen Teilen der Ukraine geflohen. Wohin Jolie nach dem Besuch in Lwiw reiste, ist nicht bekannt.

Selfies mit dem Star waren natürlich heiß begehrt.

© Eduard Tomilchenko/AP/dpa

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Jolie ist nicht nur seit gut zwei Jahrzehnten UNHCR-Sonderbotschafterin (United Nations High Commissioner for Refugees, also Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen). Im April 2012 wurde sie zudem zur UNHCR-Sondergesandten ernannt.

Auf der Homepage der UN wird Jolie als „unermüdliche Verteidigerin von Flüchtlingen“ gelobt, die schon über 40 Krisenregionen besucht und sich bei ihren Reisen „ein reichhaltiges Expertenwissen angeeignet“ hat. Zudem habe sie selbst die Einrichtung mit Spenden unterstützt. Als Sondergesandte wurde ihr 2012 der Status gegeben, den UNHCR auch „auf diplomatischem Level zu repräsentieren und sich für die Belange von Flüchtlingen einzusetzen“.

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Nach Polen sind bereits mehr als drei Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer geflüchtet. In Deutschland kamen inzwischen mehr als 390.000 geflüchtete Menschen an. Wie das Bundesinnenministerium auf Twitter mitteilte, stellte die Bundespolizei seit Beginn des russischen Angriffs am 24. Februar die Ankunft von 392.600 Geflüchteten aus der Ukraine fest. Bei ihnen handelt es sich demnach vor allem um Frauen, Kinder und alte Menschen. Männer unterliegen in der Ukraine bis zum Alter von 60 Jahren der Wehrpflicht.

Die genaue Zahl der Menschen aus der Ukraine, die hierzulande Zuflucht gesucht haben, ist jedoch nicht bekannt, denn in der Regel gibt es keine stationären Kontrollen an den EU-Binnengrenzen und Ukrainer können für 90 Tage ohne Visum einreisen. Sie müssen sich erst registrieren, wenn sie staatliche Leistungen beantragen. Auch über eine mögliche Weiterreise in ein anderes EU-Land oder eine Rückkehr von nach Deutschland geflüchteten Menschen in die Ukraine liegen keine verlässlichen Daten vor. (dpa, AFP, Tsp)

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