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Ein Schützenpanzer des Typs „Puma“: Auf diesem Bild wohl funktionsfähig.

© dpa/Fotoreport Rheinmetall

Hochmoderne Schützenpanzer fallen aus: Opposition bezeichnet „Puma“-Ausfall als „Schreckensnachricht“

Die Bundeswehr hat seit Jahren mit eklatanten Mängeln zu kämpfen. Nun sind bei einer Übung 18 hochmoderne Schützenpanzer des Typs „Puma“ ausgefallen.

Angesichts der Ausfälle des „Puma“-Schützenpanzers hat der stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Johann Wadephul gefordert, „Marder“-Schützenpanzer nicht weiter abzugeben. „Die Bundeswehr muss die weitere Abgabe von Schützenpanzern „Marder“ einstellen, um einsatzfähige Kräfte zu haben“, sagte er dem Tagesspiegel.

Zuvor hatte der „Spiegel“ berichtet, dass während einer Übung der Panzergrenadierbrigade 37 alle 18 „Puma“-Schützenpanzer ausgefallen seien. Die Panzergrenadierbrigade soll im Jahre 2023 als Leitverband die Schnelle Eingreiftruppe der Nato übernehmen.

Die Schnelle Eingreiftruppe geht auf Beschlüsse des Nato-Gipfels in Wales im September 2014 zurück und ist Teil eines Aktionsplans als Reaktion auf die Ukraine-Krise, die im Jahre 2014 mit der russischen Annexion der Krim begann. „Der Einsatz in der schnellen Eingreiftruppe darf nicht infrage stehen und muss höchste Priorität haben“, forderte Wadephul.

18
Puma-Schützenpanzer sind ausgefallen.

Den Ausfall der „Puma“-Schützenpanzer bezeichnete er als „Schreckensnachricht“: „Erstens, weil ein zentrales Waffensystem des Heeres weitgehend ausfällt und zweitens, weil dessen zahlreiche Funktionsprobleme längst bekannt waren.“ Die Beseitigung der Funktionsprobleme sei „dringliche Aufgabe der Industrie“. Derartige Ausfälle könne „kein Kunde mehr hinnehmen, erst recht nicht die Bundeswehr in Kriegszeiten“, sagte Wadephul.

Die verteidigungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, verlangte Aufklärung. „Ich erwarte, dass das ganz schnell geklärt wird. Wo liegt der Fehler und wie ist das Problem lösbar? Wir haben schließlich viel Geld in den Puma gesteckt“, sagte sie.

Der Bundeswehr droht nun eine Blamage. Laut einem Schreiben des Kommandeurs der 10. Panzerdivision, Generalmajor Ruprecht von Butler, aus dem der „Spiegel“ zitierte, ist davon auszugehen, dass die „volle Einsatzbereitschaft“ erst in drei bis vier Monaten wieder hergestellt werden könne.

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Am Montag soll Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) mit dem Spitzenpersonal ihres Hauses zusammenkommen, wie der Tagesspiegel aus Ministeriumskreisen erfuhr. Bei der Besprechung anwesend sollen sein: der zuständige Staatssekretär, Benedikt Zimmer, der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, der Inspekteur des Heeres, Alfons Mais, und Generalmajor Ruprecht von Butler.

Sowohl Zorn als auch Mais betonten am Sonntag, die Truppe könne ihre Verpflichtungen gegenüber der Nato ab dem 1. Januar weiterhin erfüllen.

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