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Helmut Schmidt

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Zeitungsinterview: Helmut Schmidt vergleicht Lafontaine mit Hitler

Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt greift den Vorsitzenden der Linkspartei, Oskar Lafontaine, an. Charisma für sich genommen mache noch keinen guten Politiker aus. Auch Adolf Hitler sei ein charismatischer Redner gewesen.

Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) hat den Vorsitzenden der Linkspartei, Oskar Lafontaine, ungewöhnlich scharf angegriffen. Man dürfe nicht vergessen, "dass Charisma für sich genommen noch keinen guten Politiker ausmacht", sagte Schmidt der Zeitung "Bild am Sonntag". Auch "Adolf Nazi" sei ein charismatischer Redner gewesen. "Oskar Lafontaine ist es auch", sagte der Alt-Kanzler. Zudem verglich er Lafontaine mit dem französischen Rechtspopulisten Le Pen. "Der eine ist links, der andere ist rechts. Aber vergleichbare Populisten sind Lafontaine und Le Pen schon", sagte Schmidt dem Blatt.

Der SPD-Politiker zeigte sich besorgt über den Erfolg von populistischen Parteien. Damit meine er nicht allein die Linkspartei, sondern "ebenso die NPD und ähnliche", sagte Schmidt. Es sei kein Zufall, dass solche Gruppierungen "gerade in den Teilen Deutschlands ihre Wahlerfolge feiern, in denen es den Menschen wirtschaftlich nicht so gut geht. Also vor allem in den sechs neuen Bundesländern", sagte Schmidt. Dazu zählte er auch die Hauptstadt Berlin, die er als "die Hauptstadt der Arbeitslosigkeit, die Hauptstadt der Hartz-IV-Empfänger" bezeichnete. Der Populismus sei jedoch kein spezifisch deutsches Problem, sagte Schmidt: "Das finden sie auch in Holland, Belgien, in Frankreich: rechte Populisten wie Le Pen und Konsorten." (feh/AFP/ddp)

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