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Mutter der Idee. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) stellt bei einer Pressekonferenz in ihrem m Bundesministerium das Konzept für den neuen Freiwilligen Wehrdienst Heimatschutz vor.

© Bernd von Jutrczenka / dpa

Freiwilligendienst des Bundeswehr: Heimat schützen, der Gesellschaft nützen

Mit einem neuen Freiwilligendienst will die Bundeswehr ab April 2021 bis zu 1000 zusätzliche Kräfte pro Jahr rekrutieren. Das ist eine gute Idee. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf: So beginnt Artikel 87a des Grundgesetzes. Also hat der Bund dafür zu sorgen, dass es (genügend) Frauen und Männer gibt, die da hin wollen. Damit das attraktiv ist, muss zwangsläufig immer mal wieder neu gedacht und Neues ausprobiert werden. Zumal kein politischer Beschluss für die Ewigkeit ist. Es geht ja nicht um die Gesetzestafeln Mose.

Darum: Ein Jahr für den „Heimatschutz“, wie Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer zu ihrem neuen freiwilligen Dienst sagt, taugt dementsprechend. Ergänzt die Idee doch logisch den bereits bestehenden Freiwilligendienst. Ihn gibt es seit Aussetzung der Wehrpflicht 2011; er dauert sieben bis 23 Monate und soll helfen, Zeit- und Berufssoldaten zu finden. Der neue Dienst (sechs Monate Ausbildung, dann in sechs Jahren insgesamt sechs Monate Einsatz in der Heimatregion) dient der Reserve für Krisenfälle. Und davon gibt es nun wirklich genug.

Das heißt nicht, dass keine anderen Dienste zu leisten wären. Soziales Jahr, Ökologisches Jahr, Bundesfreiwilligendienst, „weltwärts“, das Auslandsprogramm – gibt es. Dass dafür ausreichend geworben wird, kann die Regierung ja sicherstellen. Schiebt dann der neue Dienst die Debatte um ein verbindliches Gesellschaftsjahr von jungen Menschen noch einmal an, ist das auch nicht von Schaden.

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