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Elon Musk soll mit Wladimir Putin persönlich gesprochen haben.

© Patrick Pleul/dpa

Update

Hat Musk oder hat er nicht? : Posse um angebliches Putin-Telefonat geht in die nächste Runde

Sprach der US-Unternehmer mit Wladimir Putin persönlich über den Krieg in der Ukraine? Ja, behauptet ein bekannter US-Experte. Als Quelle nennt er Musk selbst. Musk dementiert.

| Update:

Kurz nachdem der Tech-Milliardär Elon Musk vergangene Woche seine Lösung für den Krieg in der Ukraine in einer Reihe von Tweets offenbarte, kam das Gerücht auf, dass Musk kurz zuvor mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin persönlich telefoniert haben soll. Das berichtete die britische Zeitung „Financial Times“.

Am Dienstag sind noch mehr Details aus dem angeblichen Gespräch an die Öffentlichkeit gedrungen. Der US-Außenpolitikexperte Ian Bremmer schreibt in seinem Newsletter, dass Musk persönlich ihm erzählt habe, dass er mit Putin gesprochen habe und dieser verhandlungsbereit sei. Über den Inhalt des Newsletters berichtete das US-Onlineportal „Vice“ zuerst.

Die Bedingungen, laut Putin: Die Ukraine müsse die kürzlich annektierten Gebiete und die Krim als russisch anerkennen und einen neutralen Status einnehmen.

Musks Friedensvorschlag ähnelt auffallend dem, was Bremmer in seinem Newsletter verbreitet: Die Ukraine müsse ihre Neutralität garantieren und die Krim formal als Teil Russlands anerkennen, schrieb Musk. Außerdem müsse die Wasserversorgung zur Halbinsel sichergestellt werden.

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Weiter schrieb Musk, jetzt leicht von Putins angeblichem Deal abweichend: Zudem sollten die jüngsten „Referenden“ in den Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson unter der Aufsicht der Vereinten Nationen wiederholt werden. Putin solle sich daraufhin zurückziehen, sofern das „der Wille der Bevölkerung ist“.

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Dass die annektierten Gebiete russisch würden, darauf laufe es höchstwahrscheinlich ohnehin hinaus, schrieb Musk im Anschluss daran. Die Frage sei nur, wie viele Menschen bis dahin sterben. Auch wolle er daran erinnern, dass ein Atomkrieg ein möglicher Ausgang dieses Konflikts sei.

Bemmer wiederum schreibt, dass Putin Musk gegenüber mit einem Atomschlag gedroht habe, falls die Ukraine auf die Krim vorstoße.

Musks Tweets lösten eine Welle der Empörung aus. Der noch amtierende ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, schrieb in gewohnt undiplomatischer Manier ein „Fuck off“ darunter, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj antwortete mit einer eigenen Umfrage:

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Heikel zudem: In den vergangenen Wochen hatten ukrainische Soldaten und westliche Journalisten Ausfälle beim von Elon Musk der Ukraine zur Verfügung gestellten Internetzugang Starlink festgestellt. Hatte sich der US-Starunternehmen mit einem Hang zu provokanten Ideen auf einmal auf die Seite Putins geschlagen?

Musk dementiert, mit Putin gesprochen zu haben

Am Dienstagabend deutscher Zeit meldete sich nun Musk zu Wort, der in den Tagen zuvor zu den Vorwürfen geschwiegen hatte. Über den Politikexperten, der den Newsletter veröffentlichte, schrieb er auf Twitter: „Niemand sollte Bremmer trauen“.

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Mit dem Vice-Artikel über sein Gespräch mit Putin konfrontiert, erklärte Elon Musk wiederum, der Bericht stimme nicht. Er habe lediglich einmal mit Putin gesprochen. Dies sei jedoch vor 18 Monaten gewesen, zudem sei es dabei um den Weltraum gegangen.

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Ein User fragte ihn daraufhin, ob er bereit sei, ein weiteres Gespräch mit Putin zu führen und dieses Mal über mögliche Optionen für eine friedliche Lösung zu diskutieren.

Musk antwortete jedoch, dies sei sinnlos, da es derzeit nicht einmal annähernde Überscheidungen zwischen den russischen und ukrainischen Forderungen gebe. Auch Bremmer schreibt, dass Musk ein Unterstützer der Ukraine geblieben sei.

Am Ende steht die nicht ganz unerhebliche Frage: Wer sagt die Wahrheit? Bremmer, der sich immerhin auf ein persönliches Gespräch mit Musk selbst beruft. Oder Musk?

Nun ist Bremmer auch nicht irgendwer, er hat einen Ruf als international gefragter Experter zu fast allen Themen der Außenpolitik zu verlieren. Aktuell vergeht kaum ein Tag, an dem er kein Interview gibt. Welchen Grund hätte er, die Unwahrheit zu schreiben?

Sicher ist: Es wird nicht die letzte Wendung in dieser Geschichte gewesen sein.

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