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Russlands Präsident Wladimir Putin

© IMAGO/ITAR-TASS

Britischer Geheimdienst MI6: Hälfte aller russischen Geheimdienstler in Europa seit Kriegsbeginn ausgewiesen

Die Spionagekapazität des Kremls ist nach MI6-Angaben stark eingeschränkt. Seit Februar sollen etwa 400 russische Diplomaten aus Europa ausgewiesen worden sein.

Nach Angaben des MI6-Chefs Richard Moore wurde die Hälfte aller russischen Geheimdienstler in Europa seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ausgewiesen. Nach letzter Zählung handele es sich um “etwa 400 russische Geheimdienstler, die unter diplomatischer Tarnung arbeiten”, sagte Moore Medienberichten zufolge auf der US-amerikanischen Aspen Sicherheitskonferenz.

Dem Leiter des britischen Geheimdienstes zufolge habe die Ausweisung der rund 400 Diplomaten aus europäischen Ländern wie Frankreich und Deutschland die Spionagekapazitäten des Kremls drastisch eingeschränkt. “Das hat wahrscheinlich ihre Möglichkeiten, für Russland in Europa zu spionieren, um die Hälfte reduziert”, sagte Moore. Westliche Geheimdienste hätten seit der Invasion im Februar gemeinsame Anstrengungen unternommen, um die Spionagenetzwerke Russlands zu stören.

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MI6 hatte sich bislang nicht dazu geäußert, wie die Auswirkungen der koordinierten Ausweisungen eingeschätzt werden. Zwar war die Anzahl der ausgewiesenen Personen zuvor veröffentlicht worden, der Anteil an russischen Geheimdienstlern in Europa aber nicht.

Im April dieses Jahres hatte Deutschland 40 russische Diplomaten ausgewiesen, Frankreich 41. Großbritannien zählt zu den wenigen Ländern, die seit Beginn des Angriffskrieges keine Diplomaten ausgewiesen haben. Grund sei die vorherige Ausweisung von 23 russischen Diplomaten nach dem Giftanschlag auf den Überlaufer Sergei Wiktorowitsch Skripal und seine Tochter im Jahr 2018, wie die britische Zeitung “The Guardian” berichtet.

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