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Der Tod von Staatsanwalt Alberto Nisman bewegt Argentinien.

© reuters

Argentinien: Haftbefehl gegen Präsidentin in Papierkorb von totem Staatsanwalt

Argentinien rätselt über den mysteriösen Tod von Staatsanwalt Alberto Nisman. Nun wurde in seiner Wohnung ein Dokument gefunden, das dem Fall eine spektakuläre Wendung geben könnte.

Zwei Wochen nach dem mysteriösen Tod des argentinischen Staatsanwalts Alberto Nisman wurde in seiner Wohnung ein brisantes Dokument entdeckt. Nach Angaben des Chefermittlers in dem Fall handelt es sich um den Entwurf für einen Haftbefehl gegen die amtierende Staatspräsidentin Christina Kirchner und Außenminister Héctor Timerman. Das berichten die "New York Times" und andere Medien. Das 26 Seiten umfassende Dokument sei in den Abfällen Nismans gefunden worden, hieß es.

Hintergrund der Affäre ist ein Streit über einen Anschlag auf die jüdische Wohlfahrtsorganisation Amia im Jahr 1994, bei dem 85 Menschen ums Leben kamen. Nisman hatte Kirchner vorgeworfen, sie sei an der Aufklärung des Vorfalls nicht interessiert - und habe die Strafverfolgung mutmaßlicher iranischer Drahtzieher des Anschlags vereiteln wollen.

Nismans Leiche war am 19. Januar in seiner Wohnung in Buenos Aires aufgefunden worden, wenige Stunden vor einer geplanten Anhörung im Parlament. Von den Ermittlern hieß es nach Sichtung der Spuren, man gehe von Suizid aus. Viele Argentinier glauben dagegen, die Regierung habe Nisman ermorden lassen, weil sie seinen Parlamentsauftritt fürchtete. Diese Spekulationen dürften durch das nun aufgetauchte Dokument weiter befeuert werden.

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