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Jacob Zuma war einer gerichtlichen Vorladung nicht gefolgt.

© Phill Magakoe/Pool via Reuters

Oberstes Gericht überprüft Strafe: Haftantritt von Ex-Präsident Zuma in Südafrika verschoben

Eigentlich sollte der Ex-Präsident heute für 15 Monate ins Gefängnis. Jetzt argumentiert Zuma, wegen seiner angeschlagenen Gesundheit sei sein Leben in Gefahr.

Der gerichtlich festgesetzte Haftantritt des südafrikanischen Ex-Präsidenten Jacob Zuma verschiebt sich. Das oberste Gericht des Landes werde am 12. Juli Zumas Antrag auf Annullierung seiner Haftstrafe prüfen, berichteten südafrikanische Medien am Wochenende mit Verweis auf ein Schreiben des Gerichts.

Wegen Missachtung einer gerichtlichen Vorladung war Zuma am vergangenen Dienstag vom Verfassungsgericht in Südafrika zu einer Haftstrafe von 15 Monaten verurteilt worden, die er spätestens am Sonntag hätte antreten sollen.

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Medienberichten zufolge hatte der 79-Jährige über seine Anwälte dem Gericht mitteilen lassen, die Haftstrafe würde angesichts seines angeschlagenen Gesundheitszustands sein Leben in Gefahr bringen. Er habe daher einen Anspruch auf erneute Überprüfung seines Falls, zitierte der Nachrichtensender News24 aus dem Anwaltsschreiben.

Am Wochenende ignorierten zahlreiche Zuma-Anhänger die derzeit geltenden Lockdown-Regeln und marschierten vor Zumas Anwesen in der Provinz KwaZulu-Natal auf, um ihre Unterstützung für den Ex-Präsidenten kundzutun. Man sei bereit für Zuma zu sterben, sagten einige der Demonstranten. Die Polizei untersuche bereits die Regelverstöße, sagte Vish Naidoo, ein Sprecher der Polizei im Interview mit dem südafrikanischen Sender eNCA.

Zuma muss sich gerade vor einer Untersuchungskommission wegen diverser Korruptionsvorwürfe während seiner Amtszeit verantworten und war einer gerichtlichen Vorladung nicht gefolgt. Es ist das erste Mal überhaupt, dass ein ehemaliger Präsident des Landes zu einer Haftstrafe verurteilt wurde. Zuma wurden vom Verfassungsgericht fünf Tage gegeben, um sich in einer Polizeistation zu stellen. Seine Amtszeit von 2009 bis 2018 war von Korruptionsvorwürfen überschattet. (dpa)

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