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Archivbild aus dem Juni 2010: Niedersachsens damaliger Ministerpräsident und späterer Bundespräsident Christian Wulff (CDU, r. ) sitzt während einer Sommerreise neben seinem damaligen Regierungssprecher Olaf Glaeseker.

© dapd

Korruptionsverfahren: Glaeseker erhebt schwere Vorwürfe gegen Christian Wulff

Ex-Bundespräsident Christian Wulff wird von seinem früheren Sprecher Olaf Glaeseker schwer belastet. Es besteht der Verdacht, Wulff habe bei der Staatsanwaltschaft falsch ausgesagt, berichteten mehrere Medien. Nun soll die Aussage einer TV-Moderatorin Klarheit bringen.

Der ehemalige Wulff-Sprecher Olaf Glaeseker erhebt in dem gegen ihn laufenden Korruptionsverfahren den Vorwurf der Falschaussage gegen seinen Ex-Chef. Alt-Bundespräsident Christian Wulff hatte als Zeuge behauptet, nur vage über Glaesekers Reisen zu dem Party-Manager Manfred Schmidt gewusst zu haben. Glaeseker verweist in einer Stellungnahme laut Nachrichtenmagazin „Spiegel“ unter anderem auf das Reisetagebuch seiner Ehefrau. Dort
finden sich mehrere Einträge, die auf Telefonate, Faxe und SMS zwischen Glaeseker und Wulff hindeuten.

Ermittler des Landeskriminalamtes werfen Glaeseker vor, als Regierungssprecher in Niedersachsen für drei Veranstaltungen des „Nord-Süd-Dialogs“ Sponsoren akquiriert zu haben, mit denen Schmidt mindestens 871.644 Euro verdient haben soll. Im Gegenzug hierfür soll Glaeseker 18 Freiflüge und 17 Urlaube von dem Party-Veranstalter bezahlt bekommen haben. Glaeseker bestreitet die Vorwürfe: Er habe Schmidt nicht für Gegenleistung geholfen, sondern weil dieser er ein guter Freund sei. In einem Ermittlungsbericht, heißt es hingegen, Schmidt habe Glaeseker mit Gratisreisen „angefüttert“.

Entlastung erhofft sich Glaeseker auch von der Aussage der TV-Moderatorin Sabine Christiansen. Diese könne bestätigen, dass Schmidt und Glaeseker seit Ende der 1990er enge Freunde sind, wie „Bild am Sonntag“ berichtet. Christiansen wisse demnach auch, dass es eine Eigenschaft des Party-Managers sei, gute und echte Freunde sofort und häufig in seine Privathäuser einzuladen. Gegen Wulff und Glaeseker wird in getrennten Verfahren wegen des Verdachts der Vorteilnahme ermittelt. (dapd)

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