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Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD)

© dpa/Wolfgang Kumm

Rassismus und Antisemitismus an Schulen: Giffey schickt Anti-Mobbing-Profis an Schulen

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey fordert die Schulen auf, Fälle von Gewalt und Hass konsequent zu melden. Die Schulen müssten wegkommen von der Furcht, stigmatisiert zu werden.

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat an die Schulen appelliert, jeden Fall von Antisemitismus, Radikalisierung, Rassismus und offenem Hass den Schulbehörden zu melden und aufzuarbeiten. „Viele Schulen scheuen davor zurück, weil sie eine Stigmatisierung fürchten, wenn sie mit vielen Fällen in der Statistik auftauchen“, sagte die SPD-Politikerin der „Passauer Neuen Presse“. „Davon müssen wir wegkommen. Eine Schule, die Gewaltvorfälle meldet, ist eine Schule, in der damit konsequent umgegangen wird und in der die Probleme aufgearbeitet werden.“

Giffey sagte, Schulen und Lehrkräfte bräuchten Unterstützung und Partner. „Und deshalb reagieren wir hier sofort - 20 Millionen Euro stehen dafür dieses Jahr zur Verfügung: Wir schicken über 170 „Anti-Mobbing-Profis“ an jene Schulen, die Probleme haben.“ Diese würden direkt mit den Schülern arbeiten. „Sie sprechen über Respekt, Anerkennung, die Stellung der Mädchen, was es bedeutet, ein freies Leben zu führen, welche Rolle der Glaube spielt oder die sexuelle Orientierung.“ Nötig seien Dialog und Gespräche sowie das Durchsetzen klarer Regeln. „Nur so schaffen wir es, Tendenzen von Radikalisierung, Rassismus und offenem Hass wirklich zu stoppen und umzukehren“, sagte Giffey.

„Wenn jemand sagt: 'Du Jude, Du Opfer', darf nicht mit einem Schulterzucken reagiert werden. Da muss ergründet werden, warum sich Kinder und Jugendliche so äußern. Für Respekt und Toleranz muss jeden Tag gearbeitet werden“, sagte die Ministerin.

Ausgelöst worden war die Debatte über Gewalt und religiöses Mobbing von einem Vorgang an der Berliner Paul-Simmel-Grundschule. Dort hatten muslimische Schüle ein nicht muslimisches Mädchen bedroht. Der Schulleiter hatte eingeräumt, den Vorfall verharmlost zu haben. (dpa, KNA)

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