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Die Belastung für die Bevölkerung durch hohe Temperaturen könnte hoch werden.

© dpa/Frank Rumpenhorst

Gesundheitsminister befürchtet Todesopfer: Deutschland steht ab Mitte der Woche extreme Hitze bevor

Vor allem im Südwesten Deutschlands soll es diese Woche sehr heiß werden. Das bringt auch gesundheitliche Gefahren mit sich.

Deutschland steht regional die nächste Hitzewelle bevor. „Im gesamten Land wird es bis Mitte der Woche heiß, in der zweiten Wochenhälfte gibt es dann auch Abkühlung. Der Südwesten ist davon ausgenommen, wo sich die heiße Luft wohl halten wird“, sagte Jacqueline Kernn, Meteorologin beim Deutschen Wetterdienst (DWD), am Sonntag.

Das könne sich auch auf die Gesundheit auswirken: „Je wärmer es wird, desto stärker die Belastung für den Organismus. Gerade ältere Menschen oder Obdachlose haben eine höhere Anfälligkeit.“

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Gesundheitsminister Karl Lauterbach schrieb am Wochenende auf Twitter, man müsse jetzt schon ältere und kranke Menschen vor der Hitzewelle schützen. „Vorräte an Flüssigkeit, Ventilatoren, über die Bedeutung von Flüssigkeitszufuhr reden. Erreichbar sein.“ Er befürchtete auch Todesopfer.

Übersterblichkeit aufgrund von Hitze an drei Jahren hintereinander

In den Jahren 2018 bis 2020 haben hohe Sommertemperaturen laut einer vor kurzem veröffentlichten Studie in Deutschland zu Tausenden hitzebedingten Sterbefällen geführt. Zum ersten Mal seit Beginn des Untersuchungszeitraums im Jahr 1992 sei eine Übersterblichkeit aufgrund von Hitze in drei aufeinanderfolgenden Jahren aufgetreten, schrieben Forschende von Robert Koch-Institut (RKI), Umweltbundesamt (Uba) und Deutschem Wetterdienst (DWD) Anfang Juli im „Deutschen Ärzteblatt“.

Hohe Temperaturen können unter anderem das Herz-Kreislauf-System stark belasten und bestehende Beschwerden, wie etwa Atemwegserkrankungen, verstärken. Da Hitze nur selten als direkte Todesursache erkannt wird, nutzten die Studienautoren für ihre Analyse statistische Verfahren.

Temperaturen bis zu 34 Grad erwartet

Kernn sagte am Sonntag, dass Prognosen bis zum nächsten Wochenende noch unsicher seien. Von einer „Rekord-Hitze“ oder „Mega-Hitze“ könne man noch nicht sprechen. Angesichts der „sehr heißen Luft aus dem Südwesten“ seien aber auch Temperaturen über 34 Grad möglich.

Kernn verwies auf die Webseite hitzewarnungen.de, auf der die amtlichen Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes zu sehen sind. Am Sonntagmittag waren dort bis zum Freitag keine Warnungen ausgegeben worden.

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Der DWD erwartet bislang für den Mittwoch Höchsttemperaturen von 25 bis 31 Grad, im Südwesten bis 34 Grad. Der äußerste Norden soll bei maximal 20 bis 25 Grad weiterhin milder bleiben. Nach einer kurzen Abkühlung in weiten Teilen Deutschlands klettern die Temperaturen dann wieder: „Zum Wochenende verlagert sich das neue Hoch erneut nach Mitteleuropa und die Luft erwärmt sich wieder überall“, sagte Kernn. Verbreitet könne es am kommenden Wochenende dann heiß und sonnig werden, hieß es.

Zudem gebe es derzeit, abgesehen vom äußersten Norden und äußersten Süden, eine schwere Dürre. „In einigen Regionen im Westen und Südwesten Deutschlands ist in diesem Monat noch kein Tropfen gefallen“, sagte Kernn.

Im Zuge des menschengemachten Klimawandels werden Hitzewellen immer häufiger, wie ingesamt Extremwetterereignissen immer häufiger auftreten. Die Erderhitzung erfolgt aufgrund des Treibhauseffekts, der durch immer mehr Treibhausgase in der Atmosphäre, vor allem CO2 und Methan immer weiter vorangetrieben wird. (dpa/Tsp)

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