zum Hauptinhalt
Tino Chrupalla (AfD) am 28. September im Bundestag.

© REUTERS/Michele Tantussi

Gespräche mit Botschaftern sind „Selbstverständlichkeit“: AfD-Chef will weiter Verbindungen nach Russland pflegen

Tino Chrupalla will trotz des Ukraine-Kriegs mit Moskau im Gespräch bleiben. Erst Anfang September sprach er mit Russlands Botschafter Sergej Netschajew in Berlin.

AfD-Chef Tino Chrupalla hält ungeachtet des Kriegs in der Ukraine an Kontakten zu Russland fest. Er halte es „für richtig und eine Selbstverständlichkeit, Gespräche mit allen Botschaftern, auch dem russischen Botschafter zu führen“, sagte Chrupalla dem „Spiegel“.

Anfang September sprach er demnach mit Russlands Botschafter Sergej Netschajew in Berlin, nach einem Eintrag ins Kondolenzbuch für den früheren sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow.

Bereits im Februar, nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine, suchte Chrupalla dem Bericht zufolge Netschajew in der Botschaft auf. Der AfD-Vorsitzende pflegt seit längerem Kontakte nach Moskau.

Ende 2020 empfing ihn dort Außenminister Sergej Lawrow, 2021 war er als Redner auf eine Konferenz des russischen Verteidigungsministeriums eingeladen.

Den ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk, der Berlin bald verlässt, traf Chrupalla hingegen nie. Der sei „ja mehr ein rabiater politischer Aktivist als ein Diplomat“ gewesen, sagte der AfD-Chef.

Für Wirbel sorgte jüngst eine geplante Reise von drei AfD-Abgeordneten aus Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt in russisch besetzte Gebiete der Ostukraine.

Chrupalla, der darüber nicht informiert gewesen sei, habe mit zwei der Reisenden telefoniert und ihnen deutlich gemacht, welcher Schaden damit für die AfD entstehe, schrieb der „Spiegel“ weiter. Die in Russland begonnene Reise wurde abgebrochen. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false