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Kraftstoffpreise einer Tankstelle spiegeln sich in der Scheibe eines Autos.

© dpa/Marcus Brandt

Gemischte Gefühle beim Klimageld: Bevölkerung eher für soziale Variante

Umfrageergebnisse zeigen, dass die Deutschen neben der Art des Klimagelds auch Präferenzen für die Verwendung der CO₂-Preis-Einnahmen haben: die Investition in klimafreundliche Maßnahmen.

Das von der Ampel geplante Klimageld löste in der Bevölkerung keine Freudensprünge aus. Die Variante eines „sozialen Klimageldes“, welches nur bis zu einem Bruttoeinkommen von 4000 Euro ausgezahlt würde, findet noch den größten Anklang.

Auf einer Skala von minus 3 (Ablehnung) bis plus 3 (Zustimmung) liegt der durchschnittliche Wert für diese Maßnahme bei plus 0,8. Das zeigt eine am Montag veröffentlichten Umfrage des Ludwig Erhard Ifo Zentrums für Soziale Marktwirtschaft in Kooperation mit dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM).

Etwas weniger Zustimmung findet die gezielte Kompensation von Haushalten, die besonders stark vom CO2-Preis belastet sind (plus 0,7). Ein Klimageld, das pauschal an alle Einwohner ausgezahlt würde, findet am wenigsten Anklang (plus 0,5).

Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Bevölkerung ein gezielt ausgezahltes Klimageld an einkommensschwache oder besonders stark belastete Haushalte gegenüber einem pauschal ausgezahlten Klimageld an alle bevorzugt.

NIM-Forscher Michael Zürn

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Bevölkerung ein gezielt ausgezahltes Klimageld an einkommensschwache oder besonders stark belastete Haushalte gegenüber einem pauschal ausgezahlten Klimageld an alle bevorzugt“, sagte NIM-Forscher Michael Zürn. „Zwar lehnt die Bevölkerung das Klimageld nicht grundsätzlich ab, jedoch finden andere Verwendungsformen für die Einnahmen aus dem CO₂-Preis deutlich mehr Zustimmung“, sagte die Leiterin des Ludwig Erhard Ifo Zentrums für Soziale Marktwirtschaft in Fürth, Sarah Necker.

Den größten Zuspruch findet demnach der Vorschlag, die Einnahmen in klimafreundliche Maßnahmen zu investieren: Hier liegt der durchschnittliche Wert bei plus 1,5. Am zweithöchsten ist die Zustimmung mit plus 1,1 für die Idee, die Mehreinnahmen aus dem CO2-Preis zu nutzen, um dafür die Einkommenssteuer zu senken.

Eigentlich hatte die Ampel beschlossen, dass die Mehreinnahmen des Staates wegen des steigenden CO₂-Preises auf einem Umweg in Form einer Pro-Kopf-Pauschale an die Bürger zurückfließen sollten. Bislang ist aber offen, wann das kommt. Als möglicher Beginn steht aktuell 2025 im Raum. Durch den CO₂-Preis werden etwa Autofahrten und das Heizen teurer. Das Klimageld soll die finanziellen Belastungen mildern und zugleich einen Sparanreiz liefern. (Reuters)

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