zum Hauptinhalt
Claus Weselsky (l), Vorsitzender der GDL, und Martin Seiler, Personalvorstand der DB

© dpa/Wolfgang Kumm

Bahn gibt sich verhandlungsbereit: GDL will kommende Woche über weitere Streiks entscheiden

GDL-Chef Weselsky hat das Angebot der Bahn in den Tarifverhandlungen zurückgewiesen. Deren Personalvorstand signalisiert Verhandlungswillen.

Nach Beginn des Streiks bei der Deutschen Bahn hat der Konzern seine Verhandlungsbereitschaft mit der Lokführergewerkschaft GDL betont. „Jetzt ist miteinander gefragt, wie wir gemeinsam aus dieser schwierigen Krise herauskommen“, sagte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“. „Auch wir wollen, dass unsere Mitarbeitenden vernünftig bezahlt werden, und deshalb haben wir auch dieses vernünftige und erweiterte Angebot vorgelegt.“

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

„Wir liegen zugegebenermaßen in der Laufzeit auseinander, auch bei der Corona-Prämie. Aber das sind ureigenste Dinge, die am Verhandlungstisch besprochen werden“, sagte Seiler. Es sei Thema von Tarifverhandlungen, das auszuloten und zu Kompromissen zu kommen. Die Bahn appelliere an die GDL, „nicht mit überzogenen und eigentlich unnötigen Streiks die Fahrgäste am Ende darunter leiden zu lassen“.

Die Bahn habe im vergangenen Jahr eine Gehaltssteigerung von 2,6 Prozent gehabt. „Das ist ziemlich einzigartig“, sagte Seiler. Nun würden die von der GDL geforderten 3,2 Prozent geboten. Es gehe um die Laufzeit.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Claus Weselsky, Vorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer sagte: „Mit diesem ersten Signal muss dem Management klar werden, dass mit uns nicht gut Kirschen essen ist.“ Weselsky bekräftigte die Forderung an den Staatskonzern, ein neues Angebot vorzulegen. „Das Angebot ist unakzeptabel“, sagte er am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“.

Weselsky: „Das ist für uns nicht verhandelbar“

Die Offerte mit einer Laufzeit von 40 Monaten bedeute eine Entwertung des Tarifs über die Länge der Laufzeit von unter einem Prozent im Jahr. „Das ist für uns nicht verhandelbar. Das haben wir klar und deutlich gemacht“, sagte Weselsky.

Ob wir weiter streiken und wann, entscheiden wir nicht am Freitagmorgen, wenn wir aus dem Streik rausgehen, sondern das entscheiden wir nächste Woche“, sagte Weselsky im ZDF. Vorwürfe, der Streik sei erst am Dienstagvormittag und damit zu kurzfristig angekündigt worden, wies er zurück.

„Sie wissen, dass es keine gute Zeit gibt, in der man einen Arbeitskampf in einem Eisenbahnsystem machen kann.“ Die Zeiten seien „früh genug“ bekanntgegeben worden, sagte Weselsky. Es sei klar gewesen, dass es am kommenden Wochenende wegen auslaufender Ferien eine erhöhte Reisefrequenz geben werde. Die Gewerkschaft habe daraufhin entschieden, von Mittwoch- bis Freitagmorgen auch im Personenverkehr zu streiken. Der Güterverkehr wird bereits seit Dienstagabend bestreikt.

Weselsky begründete den Streik damit, dass das Angebot der Bahn in den Tarifverhandlungen aus Sicht der GDL inakzeptabel sei. Die GDL werde erst dann an den Verhandlungstisch zurückkehren, wenn die Bahn ein verbessertes Angebot mache. Personalvorstand Martin Seiler „belügt die Öffentlichkeit, belügt die Eisenbahnerschaft, und tut so, als würde er seit Juni immer wieder neue und verbesserte Angebote bringen. Dem ist nicht so“, so Weselsky.

Weil zu einem Streit auch immer zwei gehörten, sei am Ende der Bahn-Konzern dafür verantwortlich, „dass die Auseinandersetzung jetzt auch auf dem Rücken von Reisenden stattfindet.“ (dpa, Reuters)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false