zum Hauptinhalt
Kompatscher und Steinmeier posieren mit den Musikantinnen.

© LPA

„Fünf Sekunden Unaufmerksamkeit“: Steinmeier bedauert Verzicht auf Coronaregeln bei Urlaubsfoto

Der Bundespräsident entschuldigte sich dafür, bei einem Foto im Südtirol-Urlaub keine Maske getragen zu haben. Das „hätte nicht passieren dürfen“, sagte er.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat einen Verstoß gegen die Corona-Hygieneregeln im Urlaub in Südtirol eingeräumt und bedauert. „Fünf Sekunden Unaufmerürfenksamkeit, die ich mir selbst vorwerfe und die nicht hätte passieren dürfen“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“. „Das tut mir leid.“ Zuvor hatte die „Neue Südtiroler Tageszeitung“ ein Foto veröffentlicht, das den Bundespräsidenten zusammen mit dem Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher und vier Musikantinnen zeigt - ohne Mund-Nase-Schutz und ohne Mindestabstand.

„In meinem Urlaub bin ich beim Verlassen einer Bergalm dem spontanen Wunsch nach einem gemeinsamen Foto an der frischen Luft nachgekommen“, sagte Steinmeier dazu. Dabei sei die Abstandsregel nicht eingehalten worden.

Der Bundespräsident und seine Frau Elke Büdenbender waren nach dpa-Informationen an dem Tag vor zweieinhalb Wochen auf den Tschafon in den Dolomiten gewandert. Auf dem Rückweg trafen sie sich mit dem Südtiroler Landeshauptmann - vergleichbar einem deutschen Ministerpräsidenten - und dessen Frau zum Abendbrot auf einer Berghütte. Auf der Terrasse, wo das Abendessen stattfand, gab es keine Maskenpflicht.

Als Steinmeier wegen heraufziehenden schlechten Wetters zurück ins Tal wollte, wurde er demnach gebeten, noch schnell ein Foto zusammen mit den Musikantinnen zu machen.

Auch Kompatscher hatte bereits bedauert, dass dabei die Corona-Regeln nicht eingehalten wurden. „Das war gedankenlos und nicht vorbildhaft“, sagte er der „Neuen Südtiroler Tageszeitung“.

[Wenn Sie alle aktuellen Entwicklungen zur Coronavirus-Krise live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere runderneuerte App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Steinmeier hatte in den vergangenen Wochen bei Terminen in Deutschland auf Gruppenfotos verzichtet, weil diese mit 1,50 Meter Abstand nicht möglich sind. So musste zum Beispiel selbst der neue Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth, bei seiner Ernennung im Juni im Schloss Bellevue ohne das sonst übliche Foto mit dem Bundespräsidenten auskommen.

In sozialen Medien wurde Steinmeier für das Foto in Südtirol kritisiert - auch weil er erst am vergangenen Montag mit den Teilnehmern der Berliner Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen ins Gericht gegangen war. „Die Verantwortungslosigkeit einiger Weniger ist ein Risiko für uns alle“, sagte er da in einer Videobotschaft. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false