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Die Deltavariante hat die Lage in Deutschland wieder verändert.

© Paul Zinken/dpa

Fragen des Tages: Der Kampf gegen den Herbst-Lockdown, Thüringer Chaos-Tage und Olympia - was wichtig war

Außerdem: So klappt es mit erneuerbarer Energie, die Bargeldmuffel der BVG und zu Gast bei Paul Auster. Der Nachrichtenüberblick.

Von Michael Schmidt

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Was ist passiert?

• Kommt Deutschland ohne Lockdown durch den Herbst? Schwieriger Kampf gegen die Deltavariante: Die Corona-Lage in Großbritannien und den USA weckt auch in Deutschland Befürchtungen. Und welche Grenzmarken wann und wo greifen sollen, ist längst nicht klar, schreibt Sven Lemkemeyer.

• Misstrauensvotum gescheitert - Bodo Ramelow bleibt Ministerpräsident von Thüringen. Den Antrag hatte die AfD-Fraktion eingebracht. Ihr Chef Björn Höcke hatte sich als Gegenkandidat zur Wahl gestellt.

• Die Zerrissenheit der Republikaner beim Impfen. Die Deltavariante des Coronavirus breitet sich in den USA rasant aus. Manche Konservativen denken um – aber längst nicht alle, schreibt US-Korrespondentin Juliane Schäuble.

• 100 Prozent Erneuerbare? So könnte es klappen. Kritiker sind skeptisch, doch das DIW hat nachgerechnet: Deutschland kann seinen Energiebedarf bald komplett aus erneuerbaren Energien decken. Von Marion Koch.

• Angst vor Impfdurchbrüchen? Trotz vollständigen Impfschutzes sind bislang 5000 Menschen in Deutschland an Corona erkrankt. Ist das ein Grund zur Sorge - und für wen steigt das Risiko? Fragen und Antworten von Julia Weiss. 

Was wurde diskutiert?

• Olympische Spiele in Tokio in der Kritik – sogar die eigenen Sponsoren schämen sich. Viel Ablehnung, keine Zuschauer, keine Stimmung: Olympia in Tokio ist eine Farce und hätte niemals angesetzt werden dürfen, meint Martin Einsiedler.

• Irritierte und verärgerte Spender. „Stichwort ARD / Hochwasser“ - nicht ohne Hinweis auf den TV-Sender. Geht es um die Hilfe der Spender für die Hochwasseropfer oder um den Erfolg von ARD, ZDF, RTL oder Sat1? Ein Kommentar von Kurt Sagatz

• Ohne Corona-Abstand gegen Rassismus: Die Massenkundgebung in Berlin zu „Black Lives Matter“ war für viele begeisternd. In Covid-19-Zeiten müssen wir Rassismus aber anders bekämpfen, schreibt Tagesspiegel-Chefredakteur Lorenz Maroldt im Checkpoint-Newsletter. .

• Mit Münzen kein Fahrschein? Die Denkfehler der Bargeldmuffel von der BVG. Bargeldlose Bus-Fahrscheine sparen nur auf vordergründiger Ebene etwas ein. Auf allen anderen Ebenen sind sie eine fahrlässige Verschwendung, meint Ariane Bemmer.

Was können Abonnent:innen lesen?

• Inzidenz von 800? Ein Faktencheck zu Spahns Horror-Szenario. 800 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im Herbst, sagt der Gesundheitsminister voraus, für den Fall, dass sich die aktuelle Entwicklung fortsetzt. Wie realistisch ist das? Szenarien und Tagesspiegel-Berechnungen zeigen, was der Impffortschritt bringt. Und ab welcher Inzidenz die Kliniken wirklich Probleme bekommen. Von Fabian Löhe und Christopher Stolz.

• Zu Gast bei Paul Auster in New York. Der Schriftsteller sieht die USA kurz vor dem Bürgerkrieg. Er engagiert sich gegen Waffengewalt und nennt Trump einen „Fuckhead“. Auch sonst ist Paul Auster nicht um klare Worte verlegen. Eine Begegnung in Brooklyn.

• Bekannte Scharfmacher, neue Extreme – so radikal wird die nächste AfD-Fraktion. Sie hetzen gegen den Islam, verachten Homosexuelle oder verehren Björn Höcke: Erneut stellt die AfD extrem rechte Personen zur Wahl auf. Ein Ausblick auf die nächste Fraktion von Maria Fiedler.

• Berliner Wissenschaftspreis für Christian Drosten – „Ohne höhere Impfquoten kommt die Winterwelle“. Preisverleihung ohne Jubel. Christian Drosten warnt im Tagesspiegel-Interview, dass weiter steigende Infektionszahlen uns trotz Impffortschritt „nur einen zusätzlichen Monat Freiheit eingebracht“ hätten. Von Sascha Karberg.

Was können wir unternehmen?

In eine Karikaturen-Ausstellung gehen: „Greser & Lenz - Schlimm“. Seit 25 Jahren zeichnet das Karikaturisten-Duo Greser und Lenz für die FAZ - eine Ausstellung im Frankfurter Caricatura-Museum setzt das Jubiläum in Szene unter dem Motto: „Jeder Krieg hat seine Opfer, das gleiche gilt für den guten Witz.“
Klimapodcast "Gradmesser" hören: „Die Auto-Denke aus den Köpfen kriegen“.Warum es die Verkehrswende in Deutschland so schwer hat, Vorbilder in Europa, die Mut zum Experiment machen und eine spezielle Berliner Problematik. 
Den Nachruf von Joachim Huber auf Alfred Biolek lesen: Der Menschenzoo konnte ihm nicht voll genug sein.„Bio’s Bahnhof“, „Boulevard Bio“, „Alfredissimo“ – stets richtete der Entertainer den Blick auf den Menschen. Und zwar leise, elegant. Das ist sein Vermächtnis.

Was sollte ich für morgen wissen?

Bei den Olympischen Spielen in Tokio werden die ersten Medaillen vergeben. Hoffnungen auf Edelmetall macht sich der deutsche Athletensprecher Max Hartung bei den Säbelfechtern. Auch die deutschen Schützen und die Radsportler um Maximilian Schachmann wollen in die Vergabe der Medaillen eingreifen. Ihren ersten Auftritt in Tokio haben die Handballer im Vorrundenspiel gegen Europameister Spanien. Der Ruder-Achter muss vorzeitig im Vorlauf ran, nachdem die Rennen wegen des erwarteten schlechten Wetters vorgezogen wurden. Auch das Tennisturnier beginnt, die deutschen Dressurreiter absolvieren die ersten Prüfungen.

Rund 20.000 Teilnehmer zum Christopher Street Day in Berlin erwartet. Nach der Online-Ausgabe im vergangenen Jahr geht es zum Christopher Street Day (CSD) in Berlin wieder auf die Straße: Zu dem Demonstrationszug werden ab 13.00 Uhr rund 20 000 Teilnehmer erwartet. Der Zug soll in der Leipziger Straße beginnen und vorbei am Bundesrat und Brandenburger Tor in Richtung Siegessäule ziehen. Endstation ist an der Urania in Schöneberg gegen 17.00 Uhr. Auf fünf Trucks sollen mehr als 35 Reden gehalten werden, in denen es um die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Intersexuellen geht. Wegen der Corona-Pandemie gelten Abstandsregeln und eine generelle Maskenpflicht.

Deutschland hofft auf neues Welterbe: Kurorte und Mathildenhöhe.  Die Unesco entscheidet über die Aufnahme der Kurorte Baden-Baden, Bad Ems und Bad Kissingen als Teil historischer Bäder in Europa sowie der Künstlerkolonie Mathildenhöhe in Darmstadt in die Liste der Welterbestätten. Die Beratungen erfolgen auf der laufenden 44. Sitzung des zuständigen Komitees der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (Unesco) in der chinesischen Stadt Fuzhou.

Zahl des Tages!

1 Woche lang wurde in der Wildnis von Alaska ein Mann von einem Bären verfolgt, der ihn zuvor attackiert hatte. Mit viel Glück entdeckten die Retter der Küstenwache den Verletzten von einem Hubschrauber aus, wie die Behörden mitteilten. Während des Fluges zwischen den Städten Kotzebue und Nome im abgelegenen Nordwesten Alaskas sei der Mann vergangenen Freitag in einem Bergbau-Camp gesichtet worden – dank "eines SOS-Zeichens über einer Hütte".. Er hatte zuvor unangenehme Bekanntschaft mit einem Bären gemacht.

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