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Bundespräsident Steinmeier legt in Yad Vashem einen Kranz nieder.

© REUTERS/Ronen Zvulun

Fragen des Tages: Der Bundespräsident in Yad Vashem und der Ausschluss Sarrazins – das war heute wichtig

Außerdem: der Coronavirus breitet sich weiter aus und Merkel fordert in Davos mehr Klimaschutz. Die heutigen Themen des Tages – und was morgen ansteht.

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Was ist passiert?
Bundespräsident Steinmeier in Yad Vashem
Frank-Walter Steinmeier ist der erste deutsche Bundespräsident, der in Yad Vashem, der nationalen Holocaust-Gedenkstätte des Staates Israel, eine Rede gehalten hat. Anlass war ein Forum zum 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, an dem zahlreiche Staats- und Regierungschefs teilnahmen. Lesen Sie hier die Rede im Wortlaut.Und hier eine Bewertung meines Kollegen Hans Monath. 

Schiedsgericht der Berliner SPD bestätigt Ausschluss Sarrazins
Die Schiedskommission der Berliner SPD hat im Fall des Parteiausschlusses von Thilo Sarrazin entschieden und dessen Ausschluss bestätigt. Damit ist das Verfahren aber noch nicht zu Ende. Wie es jetzt weitergeht, erfahren Sie hier.

China sagt Großveranstaltungen wegen des Coronavirus ab
Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hat die Stadt Peking Großveranstaltungen zur Feier des chinesischen Neujahrsfests am Wochenende abgesagt. Auch einige touristische Attraktionen wurden geschlossen. Alle wichtigen Fragen und Antworten zu dem Virus bekommen Sie hier.

Merkel mahnt in Davos zur Eile beim Klimaschutz 
Bundeskanzlerin Angela Merkel stellt sich beim Weltwirtschaftsforum in Davos deutlich auf die Seite der Klimaaktivisten. Sie will Emotionen und Fakten versöhnen. Was sie noch gesagt hat, erfahren Sie hier im bericht meines Kollegen Armin Lehmann.

Schönefeld bleibt, Tegel schließt
Es ist ein wichtiges Urteil: Der alte Schönefelder Flughafen kann nach BER-Start weiterbetrieben und damit Tegel geschlossen werden. Das hat jetzt das Oberverwaltungsgericht verkündet. Wie das Urteil begründet wird und welche Folgen das hat, erfahren Sie hier.

Was wird diskutiert?
Der eine, Norbert Röttgen (CDU), ist als Außenpolitiker bekannt. Immerhin ist er auch Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag. Der andere, Robert Habeck (Grüne), ist noch nicht so recht profiliert als Außenpolitiker, versucht das aber gerade aufzubauen. Beide könnten einmal um das Amt des Außenministers wetteifern, sollte Schwarz-Grün im Bund mal Wirklichkeit werden. Die recht emotionale Kritik am Auftritt von US-Präsident Donald Trump beim Weltwirtschaftsforum in Davos von Habeck hat Röttgen gekontert und als "außenpolitische Einfältigkeit" kritisiert. Das sorgt auch unter unseren Leserinnen und Lesern für Gesprächsstoff. "Gophi" sieht das so. "Die Einfältigkeit besteht darin, dass Trumps Äußerungen nicht neu sind und niemanden wirklich überraschen können. Die Fassungslosigkeit oder die Emotionalität, die Habeck zur Schau stellt, ist nicht nachvollziehbar und nicht professionell, auch wenn er in der Sache Recht hat." Die ganze Debatte können Sie hier verfolgen.

Was könnte ich heute Abend lesen?
Greta, immer wieder Greta. Zuletzt beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Meine Kollegin Ariane Bemmer macht sich etwas Sorgen um die 17-Jährige. Denn sie fürchtet ihre richtige Botschaft könnte sich abnutzen. Und sie befürchtet sogar, dass "gretern" bald zum geflügelten Wort werden könnte - wie googlen oder twittern. Warum und wieso, erfahren Sie hier im Kommentar meiner Kollegin.

Was könnte ich unternehmen?

Vor zwei Jahren hatte ich selbst die Gelegenheit, Yad Vashem in Jerusalem zu besuchen. Dort hat heute Frank-Walter Steinmeier nicht nur als erster Bundespräsident gesprochen, sondern anschließend auch den isrealischen Präsidenten Rivlin umarmt. Eine eigentlich unglaubliche Geste angesichts dessen, was passiert ist. Yad Vashem ist einer jener Orte, die man anders verlässt als man angekommen ist. Dort habe ich unter anderem David Salz kennengelernt. Er wurde 1929 in Berlin geboren. 1936 wurde sein Vater von den Nazis verhaftet und Weihnachten 1939 erschossen. Davids Mutter musste als Zwangsarbeiterin bei Siemens arbeiten. 1943 wurde er mit seiner Mutter nach Auschwitz verschleppt. Seine Mutter wurde getötet und er musste 1945 kurz vor Kriegsende auf den sogenannten Todesmarsch und kam in eine Außenstelle des KZs Buchenwald. Auch das hat er als Zwangsarbeiter überlebt. David wanderte kurz nach dem Krieg nach Israel aus, wo er selbst eine Familie gegründet hat. Was er auf dem Todesmarsch erlebt hat, wie es war, als er seinen Vater in Gefangenschaft besucht hat, ist bewegend, verstörend, aber so wichtig transportiert zu werden, dass ich Ihnen zumindest dieses Video von David Salz und seiner Geschichte heute im wahrsten Sinne des Wortes ans Herz legen. Die Geschichten der Überlebenden lebendig zu halten, ist eines der Ziele von Yad Vashem. Und ich muss oft an David Salz denken, wenn ich in Berlin durch die Rykestraße in Prenzlauer Berg laufe.

Gibt es etwas im Fernsehen?

Wie wäre es heute statt Fernsehen mal mit Radio. Oder besser der Audiothek der ARD. Dort gibt es tatsächlich eine Menge zum Stöbern: Hörspiele, Reportagen, Interviews. Aber seit zehn Jahren auch das Radiofeature. Eine ganz besondere Erzählform im Radio. Dazu hat mein Kollege Markus Ehrenberg sich einige Gedanken gemacht (hier entlang) und zur Audiothek geht es hier lang.

Was sollte ich für morgen wissen?

Angela Merkel in der Türkei. Die Bundeskanzlerin trifft in Istanbul den türkischen Präsidenten Erdogan. Dabei dürfte es unter anderem um die Krisen in Libyen und Syrien sowie Einzelaspekte der deutsch-türkischen Beziehungen gehen. 
Pflegegipfel in Berlin. Das Thema Pflege und wie sie verbessert und vor allem finanziert werden kann, steht auf einem großen Kongress in Berlin im Mittelpunkt.

Zahl des Tages

715 Grippefälle sind bisher in dieser Saison in Berlin aufgetreten. Besonders betroffen sind Spandau, Mitte und Pankow. Mehr zur Grippe und wie die Lage aktuell in Berlin ist, erfahren Sie hier.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Wenn Sie Fragen, Anregungen, Kritik zu diesem neuen Newsletter haben, können Sie mir gerne mailen.

Danke und herzliche Grüße

Ihr Christian Tretbar Mitglied der Chefredaktion

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