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Bald wieder am Strand? Auch nach Biarritz in Frankreich können Europäer ab Mitte Juni wieder reisen.

© Christian Böhmer/dpa

Fragen des Tages: Bundesregierung hebt Reisewarnungen auf, Trump verlegt Soldaten

Außerdem: Immer mehr Landkreise ohne Neuansteckungen und Kritik eines Intensivpflegers am Schlauchboot-Rave. Das Corona-Update und weitere Themen im Newsletter.

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Das Corona-Update

Die aktuellen Zahlen zur Pandemie
1. Die Johns-Hopkins-Universität meldet weltweit mehr als 6,4 Millionen bestätigte Infizierte und rund 380.000 Menschen, die nachweislich an den Folgen von Covid-19 gestorben sind.

2. In Deutschland stecken sich im 7-Tage-Mittel nur noch rund 400 Menschen täglich mit dem Coronavirus an. Auch immer mehr Landkreise melden seit einer Woche keine Neuinfektionen mehr. In Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz sind inzwischen zahlreiche Kreise Corona-frei. 

3. Eine Studie des Teams um den Virologen Christian Drosten zur Coronavirus-Belastung von Kindern war wegen statistischer Fehler kritisiert worden. Nun gibt es eine neue Version. Das Ergebnis hat sich nicht verändert. 

Bundesregierung hebt Reisewarnungen auf: Außenminister Heiko Maas hat erklärt, dass es ab 15. Juni in Europa größtenteils nur noch Reisehinweise geben wird. 

Aufgehoben werden soll die Reisewarnung für die 26 Partnerländer Deutschlands in der Europäischen Union, das gerade aus der EU ausgetretene Großbritannien und die vier Staaten des grenzkontrollfreien Schengenraums, die nicht Mitglied in der EU sind: Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein. 

Spanien will seine Grenzen aber erst am 1. Juli für Ausländer öffnen, in Norwegen könnte die Einreise erst wieder im August möglich sein. Hier die Details.          
                     
Wie hoch sind die Covid-19-Todeszahlen im Vergleich? Rein rechnerisch stirbt alle 33 Sekunden in Deutschland ein Mensch. Hat sich daran durch Corona etwas verändert? Bisher überraschenderweise kaum. Für andere Länder stimmt das nicht. Unser Datenteam hat die Corona-Todeszahlen ins Verhältnis gesetzt, sowohl für Deutschland als auch für ausgewählte andere Ländern. Zum großen Überblick gelangen Sie hier.          
                     
Schwedens Chef-Epidemiologe äußert sich kritisch zum eigenen Kurs: Angesichts der im internationalen Vergleich hohen Zahl der Corona-Todesfälle zeigt sich der schwedische Staatsepidemiologe Anders Tegnell nun klar selbstkritisch. 

Nachdem er bereits in den vergangenen Wochen wiederholt Zweifel am schwedischen Umgang mit der Coronavirus-Pandemie angedeutet hatte, sagte Tegnell nun in einem Interview mit Sveriges Radio, es wäre besser gewesen, von Beginn an mehr Maßnahmen zu ergreifen. 

„Würden wir auf die gleiche Krankheit treffen, mit dem, was wir heute über sie wissen, denke ich, wir würden irgendwo in der Mitte landen zwischen dem, was Schweden getan hat und was der Rest der Welt gemacht hat", sagte er. Mehr dazu lesen Sie hier.          
                     
Der Kater nach der Corona-Party: Im Urbankrankenhaus in Berlin kämpfen Menschen um ihr Leben. Vor der Klinik fand am Wochenende eine große Schlauchboot-Party mit rund 3000 Teilnehmern statt. Der Intensivpfleger Ricardo Lange beschreibt, warum dieses Ereignis für ihn so verletzend ist.

Berlin hat sich für das Event auch einen Rüffel aus der Bundesregierung eingefangen: „Diese Bilder bereiten mir Sorgen“, schrieb Gesundheitsminister Jens Spahn am Mittwoch auf Twitter. „Beim Feiern verbreitet sich das Virus besonders leicht.“ 

Zwar seien die Infektionszahlen in Deutschland aktuell auf niedrigem Niveau. „Gleichwohl sind wir noch mitten in der Pandemie. Lasst uns das Erreichte sichern und weiterhin im Alltag aufeinander Acht geben“, mahnte er.

Ob das Event Folgen für die Zahl der Infektionen hat, wird sich erst in zwei oder drei Wochen zeigen. Auch bei den 1.-Mai-Demonstrationen in Kreuzberg war Schlimmes befürchtet worden. Zu einem nennenswerten Anstieg der Infektionszahlen kam es aber nicht. 


Der Corona-Ticker: 
+ Ärzte in Großbritannien testen Ibuprofen zur Covid-19-Behandlung
+ Welche Unternehmen noch wie lang Homeoffice planen                         
          

Was war sonst noch wichtig?

US-Regierung verlegt 1600 Soldaten nach Washington: Donald Trump will Stärke zeigen und lässt in der US-Hauptstadt das Militär aufmarschieren. Mehr als 9000 Menschen wurden bisher wegen der Proteste USA-weit verhaftet. 

Derweil gibt es weiterhin widersprüchliche Angaben über die Todesursache von George Floyd. Der US-Berufsverband der Gerichtsmediziner verteidigt das ursprüngliche Gutachten, das Vorerkrankungen und Drogeneinwirkung für den Tod von Floyd mitverantwortlich macht. 

Eine von Floyds Familie in Auftrag gegebene Autopsie hatte dieser Darstellung widersprochen und hatte bestätigt, dass Floyd durch die Polizeigewalt erstickt ist. 

Rassismus ist kein ausschließlich amerikanisches Problem - auch in Deutschland gehört er für viele Menschen zum Alltag. Ich empfehle zu diesem Thema diesen schon etwas älteren Gastbeitrag der Autorin Alice Hasters.           

Flughafen Tegel bleibt nun doch geöffnet: Am 15. Juni sollte TXL wegen des Corona-Einbruchs temporär schließen. Doch am selben Tag wollen die Airlines wieder durchstarten, deshalb bleibt der Airport erstmal noch bis zum Herbst offen.          
„Liebig 34“ könnte schon bald geräumt werden: Es ist eines der letzten großen Hausbesetzer-Projekte in Berlin: Die „Liebig 34“. Seit über einem Jahr ist der Mietvertrag für das linke Hausprojekt in Friedrichshain abgelaufen. Nun wurde das Urteil im Räumungsprozess verkündet.          

Tipps für den Corona-Alltag:

Unser Rezept-Tipp: In Folge 72 kochen wir vegetarisch mit und für Kinder.

Unser Lese-Tipp:  An den Übergängen vom Leben und vom Sterben: Kerstin Preiwuß’ Gedichtband „Taupunkt“.

Und noch ein Lese-Tipp in eigener Sache: Der Schriftsteller Moritz Rinke hat für uns ein kurzes Update der "Physiker" geschrieben. In den Hauptrollen jetzt: Natürlich die Virologen.           
          
Gibt es was im Fernsehen?
„Den Mund halten nur die, die wirklich was wissen“: Polit-Satire in Zeiten von Corona - die ZDF-„Anstalt“ mit Claus von Wagner und Max Uthoff läuft zu großer Form auf.          
  
Was sollte ich für morgen wissen?

Spätestens heute Abend oder morgen früh werden die Details zum milliardenschweren Konjunkturpaket der Bundesregierung stehen. Worüber genau verhandelt wird, können Sie an dieser Stelle nachlesen. 

Es wird neue wöchentliche Daten zu Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe in den USA geben. Seit März haben wegen der Coronakrise bereits fast 41 Millionen Menschen mindestens zeitweise ihren Job verloren.          
  
Zahl des Tages:
        
25 Millionen Euro kassierte der ehemalige Fußball-Nationalspieler Mesut Özil angeblich bisher für seinen Ausrüstervertrag mit Adidas. Der Sportartikelhersteller will die Zusammenarbeit nun nicht mehr verlängern. 

Was den Verlust wohl etwas lindert: Özil verdient aktuell immer noch mehr als 300.000 Pfund - pro Woche. Er gehörte vergangenes Jahr zu den bestbezahlten deutschen Profi-Kickern überhaupt.                         

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