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FDP weist Vorstoß zurück: Faeser schlägt früheren Renteneintritt für langjährige Ehrenamtler vor

Mit einem früheren Renteneintritt könne der Staat Anreize für ein freiwilliges Engagement schaffen, sagt die Ministerin. Die FDP hält davon wenig.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat vorgeschlagen, langjährige Ehrenamtler ein Jahr früher in die Rente eintreten zu lassen. "Man muss darüber nachdenken, wie man denjenigen etwas Gutes tun kann, die das ihr Leben lang getan haben", sagte Faeser am Dienstagabend in einer Talkreihe des Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Mit einem früheren Renteneintritt könne der Staat Anreize für ein freiwilliges Engagement schaffen. Widerspruch erhielt die Ministerin vom Koalitionspartner FDP.

Faeser argumentierte, das Ehrenamt für die Allgemeinheit sei ein sehr hohes Gut. Für besonders wertvolle Tätigkeiten, wie beispielsweise bei der Feuerwehr oder bei Rettungsdiensten, müsse über Anreizmodelle nachgedacht werden.

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Durch zunehmende Naturkatastrophen wie Hochwasser, Waldbrände oder schwere Stürme wachse der Bedarf an Ehrenamtlern, sagte die Ministerin. Daher müsse auch über ein Dienstpflichtjahr debattiert werden. "Wir sind sehr privilegiert mit unserem Freiwilligensystem", sagte Faeser. Bei den Freiwilligen Feuerwehren funktioniere das sehr gut. "Aber man kann ihnen nicht allein die Verantwortung für all diese Großschadensereignisse geben."

FDP-Chef und Bundesfinanzminister Christian Lindner wies den Renten-Vorstoß der Sozialdemokratin zurück - unter anderem mit Verweis auf den Fachkräftemangel. "Uns fehlen nahezu überall in unserem Land kluge Köpfe und fleißige Hände", sagte Lindner dem Sender Welt TV. In dieser Situation müsse die Regierung "dafür Sorge tragen, dass wir möglichst viele Menschen auch im Berufsleben haben", sagte er. "Und deshalb glaube ich, dass man den Vorschlag von Frau Faeser noch sehr intensiv von allen Seiten beleuchten muss."

Zudem wäre Faeser Plan ein kostspieliger Eingriff in das System der Rentenfinanzierung, sagte Lindner. "Die Zeit der Einzahlung und die Höhe der Einzahlung bestimmt - vereinfacht gesagt - die Rentenhöhe, und das hat sich über Jahrzehnte bewährt. Daran sollten wir festhalten." (AFP)

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