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© Foto: Christian Mang/Reuters

Update

Faeser distanzierte sich von WM: Katar bestellt nach Kritik deutschen Botschafter ein

Innenministerin Nancy Faeser stellte in einem Fernseh-Interview die WM-Vergabe an Katar in Frage. Das Außenministerium in Doha reagierte prompt.

Katar hat wegen Kritik von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) an dem Fußball-WM-Ausrichter den deutschen Botschafter einbestellt. Dies teilte das Außenministerium in Doha mit. Demnach protestierte Katar gegen Äußerungen Faesers zur Menschenrechtsbilanz in dem Golf-Staat.

Faeser hatte dem ARD-Magazin „Monitor“ mit Blick auf das Gastgeberland gesagt: „Für uns als Bundesregierung ist das eine total schwierige Vergabe.“

Eigenen Angaben zufolge überreichte das Außenministerium von Katar dem deutschen Botschafter eine Protestnote. Darin brachte der Golfstaat seine „Enttäuschung und vollständige Ablehnung und Verurteilung“ der von Faeser gemachten Äußerungen bezüglich der WM-Ausrichtung zum Ausdruck und bat um „Klarstellung zu diesen Aussagen“.

Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte lediglich, dass der deutsche Botschafter zum Gespräch geladen war.

Vergabe an Kriterien knüpfen

Die Bundesregierung sei überzeugt, dass die Vergabe von sportlichen Großereignissen an Kriterien geknüpft gehöre, „nämlich an die Einhaltung der Menschenrechte, an Nachhaltigkeitsprinzipien“, sagte Faeser in der Sendung.

Mit Blick auf die Entscheidung, Katar die Fußball-Weltmeisterschaft ausrichten zu lassen, fügte die für Sport zuständige Ministerin hinzu: „Es gibt Kriterien, an die sich gehalten werden muss, und dann wäre es besser, dass das nicht in solche Staaten vergeben wird.“

Faeser will am Montag im Vorfeld der WM Katar besuchen. Auf der zweitägigen Reise wird sie von der Menschenrechtsbeauftragten der Regierung, Luise Amtsberg, und einer DFB-Delegation um Präsident Bernd Neuendorf begleitet.

Im Mittelpunkt stehen nach Ministeriumsangaben die Menschenrechtsfragen, die rund um das Turnier diskutiert werden, etwa der Schutz von queeren Menschen vor Diskriminierung und Verfolgung sowie die Verantwortung für Wanderarbeiter, die die WM-Stadien gebaut haben. (AFP)

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