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Ein Satellitenbild zeigt die Lage des Kakhovka-Staudamms und die umliegende Region in der Oblast Kherson, Ukraine, 18. Oktober 2022.

© EUROPEAN UNION/ COPERNICUS SENTINEL-2 L2A via REUTERS

Update

„Vorwürfe falsch“: Russland dementiert Verminung des Staudamms bei Cherson

Beobachtern zufolge könnte Russland ein Ablenkungsmanöver in der Region Cherson planen. Ein Angriff auf ein Kraftwerk könnte in die Taktik des Kremls passen. Russland weist dies zurück.

Russland plant womöglich, einen Angriff auf das Wasserkraftwerk Kachowka nahe Cherson der Ukraine unterzuschieben und so den Rückzug der seiner Truppen zu vertuschen. Zu dem Schluss kommen Analysten der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW).

Dafür spricht: Russische Behörden sollen bereits vor einem Angriff auf das Wasserkraftwerk gewarnt haben. Dem ISW zufolge seien das Vorbereitungen dafür, die Ukraine möglicher Angriffe zu beschuldigen.

Auch der ukrainische Präsident Wolodomyr Selenskyj warnte am Donnerstag vor einer möglichen Sprengung des Wasserkraftwerks Kachowka. „Russland schafft bewusst die Grundlage für eine groß angelegte Katastrophe im Süden der Ukraine“, sagte der Staatschef in einer Videoansprache beim EU-Gipfel.

Kiew lägen Informationen vor, dass Moskau das Gelände vermint habe und einen Angriff unter falscher Flagge plane. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht.

Mit einer Verminung könnte Russland verhindern, dass die ukrainischen Truppen einen Angriff von der Ostseite des Flusses Dnjepr planen. Der Weg über den Staudamm wäre versperrt.

Russland weist Vorwürfe zurück, es vermine den Staudamm Kachowka. Diese seien falsch, zitiert die staatliche Nachrichtagentur RIA den von Russland eingesetzten Vize-Gouverneur der Region, Kirill Stremousow.

Überschwemmungen könnten russischen Truppen zur Flucht verhelfen

Der neue Oberbefehlshaber der russischen Truppen in der Ukraine, Sergej Surowikin, behauptete dem ISW zufolge in dieser Woche, er habe Informationen erhalten, wonach Kiew beabsichtige, den Damm des Wasserkraftwerks Kachowka anzugreifen.

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Ein Beschuss des örtlichen Kraftwerks könnte den Staudamm durchbrechen und zu massiven Überschwemmungen in der Region um Cherson führen. Im Chaos, das dadurch entstehen würde, könnten sich russische Truppen über den Fluss Dnipro zurückziehen.

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Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums steht ein Rückzug der russischen Truppen aus Cherson unmittelbar bevor, weil die ukrainische Armee immer weiter Richtung der Stadt vordringt. 

Erschwerter Rückzug für Russland

Der Rückzug der russischen Truppen werde jedoch erschwert durch die Tatsache, dass alle permanenten Brücken über den einen Kilometer Meter breiten Fluss schwer beschädigt seien, hieß es im täglichen Geheimdienst-Update

Russland müsste sich demnach höchstwahrscheinlich stark auf eine temporäre Brücke aus Lastkähnen verlassen, die nahe Cherson kürzlich fertiggestellt wurde sowie auf militärische Ponton-Fähren, so die Einschätzung der britischen Experten.

Der von Russland eingesetzte Verwalter kündigte bereits an, dass 50.000 bis 60.000 Menschen die Stadt Cherson verlassen sollen, berichtet Reuters. Für Russland wäre das der dritte „demütigende“ Rückzug seiner Truppen, wie Analysten des ISW schreiben. (Tsp, dpa, Reuters)

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