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Ein Flüchtling steht an einem Fenster mit der Aufschrift "Food" in einer verlassenen Lagerhalle, die einigen Hunderten Flüchtlingen Schutz bietet, in Belgrad.

© dpa

Casdorffs Agenda: Europas Werte sollten auch in Serbien gelten

Viele Flüchtlinge in Belgrad frieren lieber in inoffiziellen Lagern anstatt sich registrieren zu lassen - sie fürchten eine Rückführung nach Mazedonien. Hilfsorganisationen kritisieren die Regierung.

Das ist eine Aufgabe für die deutsche EU-Politik: Den Staaten, die aufgenommen werden wollen, zu erklären, was eine Wertegemeinschaft verlangt. Beispiel Serbien: Eisiger Wind, eisige Temperaturen - aber in Belgrad, der Hauptstadt, leiden viele Flüchtlinge an Erfrierungen, Erkältungen und Hunger.

In den inoffiziellen Camps fehlt es an allem. Die Menschen sind vom Tode bedroht und harren dennoch dort aus. Sie wollen sich nicht in den offiziellen Unterkünften registrieren lassen, weil sie eine Rückführung nach Mazedonien fürchten. Die Organisation Care kritisiert auch, dass der Registrierungsprozess für Flüchtlinge in Serbien nicht transparent sei: Die Menschen wüssten nicht, wo und wie sie Hilfe in Anspruch nehmen können.

Care drängt zu einer kurzfristigen Aufstockung der finanziellen Unterstützung. Der Regierung in Belgrad sollte aber zusätzlich zur Erkenntnis verholfen werden, dass Europas Werte auch ihre sein müssen.

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