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Spezialkräfte der Feuerwehr in Schutzanzügen kommen von ihrem Einsatz.

© dpa/Bernd Thissen

Ermittler werten Handys aus: Terror-Verdächtige aus Castrop-Rauxel erwarteten Rizinsamen-Lieferung

Die verhafteten Brüder aus Castrop-Rauxel sollen kurz davor gewesen sein, tödliches Gift herstellen zu können. Ob eine dafür wichtige Lieferung ankam, wissen die Ermittler nicht.

Zwei nach einer Anti-Terror-Razzia in Castrop-Rauxel verhaftete Brüder hatten nach dpa-Informationen am Tag vor dem Zugriff oder dem Tag selbst mit einer Lieferung von Rizinsamen gerechnet. Das belegen laut Ermittlerkreisen Chats auf den Handys der beiden Iraner. „Focus online“ hatte zuvor berichtet.

Aus den Samen hätten die beiden ein tödliches Gift herstellen können. Ob die Lieferung ankam, ist unklar. Sowohl bei der Durchsuchung der Wohnung des 32-jährigen Verdächtigen als auch von zwei Garagen hatte man zunächst nichts gefunden.

Wie gefährlich Rizin ist, haben Ermittlungen vor vier Jahren in Köln gezeigt: In einem 15-stöckigen Gebäude in der Hochhaussiedlung Chorweiler hatten ein Tunesier und seine deutsche Frau die Chemikalie hergestellt und Testexplosionen ausgelöst.

Ein ausländischer Geheimdienst schöpfte wegen der Online-Käufe großer Mengen Rizinus-Samen Verdacht und gab einen Tipp. Beide wurden zu langen Haftstrafen verurteilt. Ein Gutachten ergab: Rein rechnerisch hätten durch die Giftmenge 13.500 Menschen sterben können. Bei der geplanten Verbreitung durch eine mit Stahlkugeln gespickten Streubombe wären es etwa 200 Tote gewesen.

Festgenommener schweigt

Die Ermittlungen gegen den 32-Jährigen und seinen Bruder (25) gehen unterdessen weiter. Der Verteidiger des 25-Jährigen sagte „Focus online“, er wolle zunächst Akteneinsicht abwarten. Sein Mandant mache zunächst von seinem Schweigerecht Gebrauch. Der jüngere der beiden Brüder ist 2019 unter anderem wegen versuchten Mordes zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt worden.

Die beiden Männer waren Samstagnacht von einem Spezialeinsatzkommando festgenommen worden. Der Generalstaatsanwalt in Düsseldorf wirft ihnen die Verabredung zu einem Verbrechen vor. Es gehe um Mord. (dpa)

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