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Nach der Entführung hunderter Schüler forderten Demonstranten die Regierung auf, die Kinder zu retten.

© REUTERS/Afolabi Sotunde

Unbestätigte Medienberichte: Entführte Schüler in Nigeria offenbar wieder frei

Wenn es stimmt, ist es eine überraschende Wende: Nach Medienberichten sind die entführten mehreren hundert Schüler in Nigeria frei. Doch Zweifel bleiben.

Die von der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram im Norden Nigerias entführten Schüler sind nach einem Bericht des Staatsfernsehens wieder frei. Allerdings war nach dem Bericht vom Donnerstagabend zunächst unklar, ob alle entführten Schüler auf freien Fuß gesetzt wurden. Während die Regierung von 333 entführten Schülern sprach, gehen Medienberichte von knapp der doppelten Zahl aus.

Bashir Ahmaad, Assistent des nigerianischen Präsidenten, teilte am Donnerstag auf Twitter mit, ein Teil der Schüler sei "gerettet" worden, Eine genaue Zahl der Freigelassenen nannte er aber nicht.

Aus Sicherheitskreisen hieß es, ein Teil der Kinder sei noch in den Händen der Entführer.

Sie waren am vergangenen Freitag aus der Oberschule in Kankara in der Nordregion Katsina von den Extremisten entführt worden. In einer Audio-Botschaft hatte die Gruppierung die Tat mit einer islamfeindlichen westlichen Erziehung der Kinder begründet.

In einem Video, das am Donnerstag die Runde in den sozialen Medien Nigerias machte, sind verängstigt blickende, staubbedeckte Jungen vor einem bewaldetem Gebiet zu sehen. Die Jungen bezeichnen sich als Schüler der überfallenen Kankara-Schule.

Im Hintergrund des weitgehend verschwommenen Videos, das von den Behörden zunächst nicht offiziell bestätigt wurde, ist ein Mann mit einem Sturmgewehr zu sehen.

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Ein älterer Jungen bittet vor laufender Kamera um eine friedliche Einigung mit den Entführern. „Schickt bitte alle Truppen zurück, die gekommen sind, um zu helfen“, fleht er mit tränenerstickter Stimme.

Ähnliche Überfälle hat Boko Haram schon wiederholt verübt. Im April 2014 hatte sie aus einer Schule in Chibok (Bundesstaat Borno) 276 Mädchen entführt. Viele gelten bis heute noch als vermisst. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International wurden seit 2012 hunderte Lehrer, Schüler und Studenten getötet oder verwundet. Viele verschleppte Jungen würden gezwungen, als Kindersoldaten tätig zu werden. (dpa)

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