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Martin Schirdewan, der Co-Vorsitzende der Linken, beantwortet im «Berlin direkt»-Sommerinterview im ZDF die Fragen von Shakuntala Banerjee, stellvertretende Leiterin des Hauptstadtstudios des ZDF.

© dpa/Nora Klein

Martin Schirdewan über Klimapolitik: Linken-Chef sieht seine Partei „radikaler als die Grünen“

Die Bundesregierung lasse beim Klimaschutz die soziale Frage außer vor, sagt Martin Schirdewan. Da sei die Linke gefragt - und habe den anderen Parteien etwas voraus.

Die Linke will den Grünen in der Klimapolitik den Rang ablaufen. „Wir sind natürlich in unserer Klimaschutzpolitik radikaler als die Grünen, weil wir das auch als eine antikapitalistische Politik begreifen“, sagte Parteichef Martin Schirdewan am Sonntag im ZDF-Sommerinterview. Das sei aber keine „Vergrünisierung“ der Linken.

Wenn die Bundesregierung zum Beispiel beim Heizungsgesetz die soziale Frage außen vor lasse, „dann ist doch selbstverständlich, dass die Leute hier auf die Barrikaden gehen“, meinte Schirdewan. „Und da sind wir als Linke gefragt.“

Insgesamt vollziehe sich wegen sehr großer Unzufriedenheit mit der Bundesregierung gerade ein „Aufstand der abgehängten Bevölkerung“, insbesondere in Ostdeutschland. Er bekräftigte, dass sich die Linke wieder stärker auf den Osten fokussieren wolle.

Eine Neugründung aus dieser Partei heraus, das ist tabu.

Linken-Chef Martin Schirdewan darüber, dass Sahra Wagenknecht die Gründung einer neuen Partei erwägt

Eine gelingende Sozialpolitik sei auch das beste Mittel gegen den Aufstieg der AfD, sagte Schirdewan. Die Linke führe einerseits einen „Kulturkampf, wo wir eine klare Brandmauer gegen Rechts ziehen, gegen die AfD“. Andererseits stelle sie sich an die Seite der Arbeitenden und der Armen.

Schirdewan rügte abermals die Erwägungen der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht zur Gründung einer neuen Partei. Das sei eine rote Linie.

„Über alles andere kann man doch in dieser Partei demokratisch miteinander reden“, sagte Schirdewan. Konflikte ließen sich intern lösen. „Aber eine Neugründung aus dieser Partei heraus, das ist tabu und das trägt im Übrigen die Partei auch mit“, sagte der Vorsitzende. (dpa)

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