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Panama, Panama-Stadt: Migranten aus Haiti überqueren am 10. Februar 2021 den Fluss Tuquesa nach einer Reise zu Fuß durch den Dschungel nach Bajo Chiquito, in der Provinz Darien.

© dpa/ap/Arnulfo Franco

Eine der gefährlichsten Routen : Migration aus Südamerika nach Norden deutlich gestiegen

Immer mehr Menschen nehmen den Weg durch den Darién-Dschungel zwischen Kolumbien und Panama auf sich. Das Rotes Kreuz warnt vor einer Verschärfung der humanitären Krise.

Angesichts einer dramatischen Zunahme der Migration durch den unwegsamen Darién-Dschungel zwischen Kolumbien und Panama hat das Rote Kreuz vor einer Verschärfung der humanitären Krise gewarnt.

„Sollte sich dieser Trend in den kommenden Monaten fortsetzen, würden schätzungsweise eine halbe Million Menschen in Mittelamerika und Mexiko humanitäre Hilfe benötigen“, wurde Martha Keays, Amerika-Regionaldirektorin des Internationalen Roten Kreuzes, in einer Erklärung der Hilfsorganisation vom Montagabend (Ortszeit) zitiert.

Allein im August durchquerten nach Angaben der Regierung Panamas 31.055 Menschen den sogenannten Tapón del Darién, also mehr als 1000 täglich – eine drastische Zunahme im Vergleich zum Vorjahr.

Von Januar bis August waren es mehr als 100.000 Menschen – so viele wie im gesamten Vorjahr. Handelte es sich bei den Migranten damals noch meistens um Haitianer, so sind es in diesem Jahr bisher vor allem Venezolaner.

Eine riskante Migrationsroute

Der „Tapón del Darién“ liegt an der Grenze zwischen dem südamerikanischen Kolumbien und dem mittelamerikanischen Panama. Weil das Gebiet dort kaum zu erschließen ist, weist das panamerikanische Autobahnsystem an dieser Stelle bis heute eine größere Lücke auf.

Die Luftfeuchtigkeit ist hoch, die Berge sind unwegsam, die Sümpfe tief – und die Querung des Dschungels ist für Menschen dermaßen riskant, dass das Rote Kreuz von einer der gefährlichsten Migrationsrouten der Welt spricht.

Drei Faktoren sorgen für den Anstieg der Migration

Von Panama sind es dann noch Tausende Kilometer bis zur US-mexikanischen Grenze. Der Anstieg der Migration durch den Darién-Dschungel hängt dem Roten Kreuz zufolge mit mindestens drei Faktoren zusammen:

den verheerenden sozio-ökonomischen Auswirkungen der Corona-Pandemie, der schwierigen Integration der Migranten in ihren Aufnahmeländern und der Zunahme der Zahl jener Staaten, die ein Visum verlangen.

„Die Pandemie hat Tausende Menschen – Venezolaner und Haitianer zum Beispiel, die in Südamerika lebten – dazu gezwungen, erneut zu migrieren“, sagte Roger Alonso, regionaler Berater für Katastrophen- und Krisenmanagement. (dpa)

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