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Eine Person schaut in eine leere Brieftasche.

© Thomas Trutschel/imago

Statistisches Bundesamt: Ein Fünftel der Deutschen von Armut oder Ausgrenzung bedroht

Rund 15,5 Millionen Menschen in Deutschland waren im vergangenen Jahr von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Damit ging der Anteil leicht zurück.

In Deutschland ist fast jeder Fünfte von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen. 2017 traf dies auf 15,5 Millionen Menschen und damit auf 19 Prozent der Bevölkerung zu, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Im Jahr davor waren es noch 19,7 Prozent. In der Europäischen Union betrug der Anteil im Durchschnitt 22,5 Prozent. Von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht ist, wessen Einkommen unter der sogenannten Armutsgefährdungsgrenze liegt, wer von erheblichen materiellen Entbehrungen betroffen ist oder in einem Haushalt mit geringer Erwerbstätigkeit lebt.

Mit 16,1 Prozent der deutschen Bevölkerung war jede sechste Person 2017 armutsgefährdet - sie verfügte also über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens. 2017 lag dieser Schwellenwert für eine alleinlebende Person in Deutschland bei 1096 Euro im Monat, für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren bei 2302 Euro.

Rund 3,4 Prozent der Bevölkerung mussten sich materiell erheblich einschränken. Beispielsweise konnten sie nicht Rechnungen für Miete, Hypotheken oder Versorgungsleistungen zahlen, ihre Wohnungen angemessen heizen oder zumindest eine einwöchige Urlaubsreise finanzieren. Fast neun Prozent unter 60 Jahren lebten in einem Haushalt mit sehr niedriger Erwerbsbeteiligung. Arbeitet ein Alleinstehender zwölf Monate im Jahr, dann liegt eine hundertprozentige Erwerbsbeteiligung vor. Kommt er auf weniger als 20 Prozent, gilt er als armutsgefährdet oder von sozialer Ausgrenzung bedroht. (Reuters, epd)

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