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Kim Yo Jong, Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un

© AFP/Jorge Silva/Pool

Drohungen von Schwester Kim Jong Uns: Nordkorea warnt die USA und Südkorea

Mit ihrem Militärmanöver machten die USA und Südkorea „Stunk“, sagte Kim Yo Jong. Die Schwester von Nordkoreas Machthaber droht unverhohlen.

Vor dem Besuch des neuen US-Außenministers Antony Blinken und des Pentagon-Chefs Lloyd Austin in Südkorea hat Nordkorea die gemeinsamen Militärübungen der beiden verbündeten Länder verurteilt und die USA gewarnt. Die einflussreiche Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, Kim Yo Jong, warf der neuen US-Regierung vor, Ärger zu verursachen. „Falls sie in den nächsten vier Jahren in Frieden schlafen will, hätte sie besser davon abgesehen, als ersten Schritt Stunk zu machen“, wurde Kim am Dienstag von den staatlich kontrollierten Medien zitiert.

Die Regierung des neuen US-Präsidenten Joe Biden wolle „den Geruch von Schießpulver über unserem Land verbreiten“, sagte Kim Yo Jong nach Angaben der staatlichen nordkoreanischen Zeitung „Rodong Sinmun“ am Dienstag. An Südkorea gewandt, drohte sie mit dem Rückzug Nordkoreas aus einem bilateralen Militärabkommen von 2018.

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Die Streitkräfte der USA und Südkoreas hatten in der vergangenen Woche ein Frühjahrsmanöver in reduziertem Umfang begonnen. Die Kommandoübung, die noch bis zum Donnerstag dauert, wurde nach Angaben Seouls unter Berücksichtigung der Corona-Pandemie und der Diplomatie im Streit über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm reduziert.

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Nordkorea sieht sich durch die regelmäßigen Militärübungen der USA mit Südkorea provoziert. Den Vorwurf Pjöngjangs, damit einen Angriff vorzubereiten, weisen beide Länder zurück. „Kriegsübungen und Feindseligkeit können niemals mit Dialog und Zusammenarbeit zusammengehen“, hieß es in der Erklärung Kim Yo Jongs, die schon seit Jahren als einflussreiche Beraterin ihres Bruder Kim Jong Uns gilt.

Die Koordinierung der Nordkorea-Politik wird auch ein zentrales Thema bei den Gesprächen Blinkens und Austins mit der südkoreanischen Regierung sein. Beide US-Minister werden am Mittwoch in Seoul erwartet.

Nordkorea reagiert nicht auf US-Kontaktversuche

Bemühungen der neuen US-Regierung, mit der nordkoreanischen Führung um Machthaber Kim Jong Un in Kontakt zu treten, sind bislang erfolglos geblieben. Das Ziel sei es, auf Diplomatie zu setzen und das „Risiko einer Eskalation“ zu senken, erklärte die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Jen Psaki, am Montag im Weißen Haus. Die Regierung habe bisher aber keine Antwort aus Pjöngjang bekommen. Die USA stimmten sich bei dem Thema eng mit den Verbündeten Japan und Südkorea ab und sprächen auch mit Vertretern früherer Regierungen, sagte sie weiter.

„Unser Ziel ist es, das Risiko einer Eskalation zu reduzieren, aber bislang haben wir keine Antwort bekommen“, sagte Psaki. Es habe nun seit „gut einem Jahr“ trotz „mehrfacher“ Kontaktbemühungen keinen „aktiven Dialog“ mit Nordkorea mehr gegeben, fügte sie hinzu.

Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte wegen Nordkoreas Atomprogramm Gespräche mit Kim Jong Un angestoßen und ihn auch persönlich getroffen. In der Sache wurden dabei aber kaum Fortschritte erzielt. Experten der Vereinten Nationen etwa berichteten im Februar, dass Nordkorea sein Atomprogramm und die Entwicklung ballistischer Raketen trotz internationaler Sanktionen weiter vorantreibe. (dpa, AFP)

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