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Drohnen dürfen in der Nähe von internationale Flughäfen nicht fliegen.

© Julian Stratenschulte/dpa

Bund rechnet mit Milliardenkosten: Drohnen-Abwehr an Flughäfen aktuell nur begrenzt möglich

Immer öfter tauchen Drohnen an Flughäfen auf. Deutschland ist nicht gut vorbereitet. Bessere Abwehrsysteme kosten pro Airport 30 Millionen, so die Regierung.

Bundespolizei und Bundeskriminalamt sind aktuell nur "technisch begrenzt" zur Abwehr von Drohnen an Flughäfen in der Lage. Bessere Systeme würden pro Flughafen stationär rund 30 Millionen Euro und eine mobil einsetzbare Drohnenabwehr rund 13 Millionen Euro kosten, wie aus einer Antwort des Verkehrsministeriums auf eine Anfrage der FDP-Fraktion hervorgeht.

Verkehrsminister Scheuer lässt System gegen Drohnen testen

Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) müsse ein Konzept vorlegen, "wie die Drohnenabwehr in solch sensiblen Bereichen erfolgen soll", sagte der FDP-Fachpolitiker Bernd Reuther, Mitglied im Verkehrsausschuss des Bundestages, am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. "Dazu gehört auch die Finanzierung, die im Haushaltsentwurf 2021 berücksichtigt werden muss." Die große Koalition sei in der Pflicht, die Luftraumsicherheit endlich mit der notwendigen Ernsthaftigkeit anzugehen, forderte der FDP-Politiker. Es habe in der Vergangenheit bereits zahlreiche Störungen an Flughäfen durch Drohnen gegeben.

Bei wie vielen Flughäfen eine Drohnenabwehr erforderlich sein könnte, führt das Ministerium nicht aus. Es gibt in Deutschland nach Angaben der Deutschen Flugsicherung 16 internationale Verkehrsflughäfen, hinzu kommen regionale Flughäfen.

2018 waren 158 Fälle gemeldet worden, in denen Drohnen den Flugverkehr in Deutschland störten. Im ersten Halbjahr 2019 waren es 70 Fälle. Drohnen dürfen in einem Umkreis von 1,5 Kilometer rund um internationale Flughäfen - wie Frankfurt am Main, München, Hamburg, Berlin oder Köln/Bonn - nicht fliegen.

Das Verkehrsministerium unterstützt die Entwicklung eines Drohnenabwehrsystems namens „Falke“. Am Hamburger Flughafen soll getestet werden, wie eindringende Drohnen aufgespürt, identifiziert und notfalls abgefangen werden können, damit der Flugverkehr nicht gestört wird. Das Bundesverkehrsministerium fördert dies mit zwei Millionen Euro. Die Herausforderung generell besteht darin, dass "Detektions-, Identifikations- und Abwehrsysteme die vorhandene Infrastruktur im Flughafenumfeld nicht beeinträchtigen" dürfen, wie das Ministerium schrieb. Wichtig sei auch eine "niedrige Falschalarmrate". (AFP, dpa)

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