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Besonders Frauen sind von Altersarmut bedroht.

© imago/Dirk Sattler/IMAGO/Dirk Sattler

Drohende Altersarmut: 7,5 Millionen Rentner haben weniger als 1250 Euro netto

Vier von zehn Rentnern in Deutschland müssen einem Zeitungsbericht zufolge mit weniger als 1250 Euro im Monat auskommen. Frauen haben besonders oft niedrige Altersbezüge.

Vier von zehn Rentnerinnen und Rentnern in Deutschland (42,3 Prozent) müssen mit einem Netto-Einkommen von weniger als 1250 Euro im Monat auskommen. Von den knapp 7,5 Millionen Betroffenen sind mehr als 5,2 Millionen Frauen, wie aus Berechnungen des Statistischen Bundesamtes auf Anfrage des Linke-Bundestagsabgeordneten Dietmar Bartsch hervorgeht. Das sind mehr als 53 Prozent aller Rentnerinnen in Deutschland.

Zuerst hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) über die Zahlen berichtet. Das Statistische Bundesamt verweist in seiner Auswertung auf Erstergebnisse des Mikrozensus 2022.

Mehr als jede:r Vierte hat weniger als 1000 Euro Rente

Auf weniger als 1000 Euro persönliches Netto-Einkommen kommt demnach gut jede und jeder vierte der Rentnerinnen und Rentner (26,4 Prozent). Auch hier liegt der Frauenanteil deutlich höher. Von den Rentnerinnen kommen 36,2 Prozent auf weniger als 1000 Euro, von den Rentnern 13,9 Prozent.

Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung lag die durchschnittliche Brutto-Rente 2022 bei Männern bei 1728 Euro. Frauen bezogen im Schnitt 1316 Euro.

Linken-Politiker Bartsch sprach angesichts der Zahlen von einem „Armutszeugnis für unser Land“. Die Rentnerinnen und Rentner seien die Hauptverlierer der Inflation, die Rentenerhöhungen der vergangenen Jahre seien zu gering gewesen, um die aktuellen Preissprünge auszugleichen, sagte er dem RND. „Wir brauchen in diesem Jahr eine einmalige und zusätzliche Rentenerhöhung um zehn Prozent, um zumindest die Inflation auszugleichen“, forderte er.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hatte am Samstag erklärt, das seit Monaten angekündigte Paket zur langfristigen Absicherung der Rente bald auf den Weg bringen zu wollen. „Der Gesetzentwurf liegt vor und soll nach dem Haushaltsbeschluss zügig auf den Weg kommen. Wir stabilisieren die Rente und sichern das Rentenniveau ab“, sagte der SPD-Politiker der „Rheinischen Post“.

Geplant ist, eine bestehende Haltelinie für das Rentenniveau von 48 Prozent im Verhältnis zu den Löhnen langfristig zu sichern. Derzeit gilt diese sogenannte Haltelinie für das Absicherungsniveau der gesetzlichen Rente bis 2025. (dpa, epd)

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