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Angela Merkel bei ihrer Neujahrsansprache

© Markus Schreiber/Pool via REUTERS

Update

Merkels letzte Neujahrsansprache in voller Länge: „Das Virus trifft uns da, wo wir am menschlichsten sind“

Zum wohl letzten Mal wendet sich die Kanzlerin zu Silvester an die Bürger. Nie in ihrer Amtszeit „haben wir alle das alte Jahr als so schwer empfunden.“

Die wohl letzte Neujahrsansprache von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist geprägt von der Corona-Pandemie: In ihrer 16. an Silvester ausgestrahlten Rede ruft die Regierungschefin die Bürger zum Durchhalten auf. 

"Ich denke, ich übertreibe nicht, wenn ich sage: Nie in den letzten 15 Jahren haben wir alle das alte Jahr als so schwer empfunden", sagt Merkel in ihrer Ansprache. "Und nie haben wir trotz aller Sorgen und mancher Skepsis mit so viel Hoffnung dem neuen Jahr entgegengesehen."

Für das letzte Jahr ihrer Amtszeit sehe sie Hoffnung, trotz der Belastungen durch die Corona-Pandemie. "Seit wenigen Tagen hat die Hoffnung Gesichter: Es sind die Gesichter der ersten Geimpften", sagt Merkel. "Tagtäglich werden es mehr."

Merkel nannte die Corona-Pandemie „eine politische, soziale, ökonomische Jahrhundertaufgabe“, sprach von einem „historischen Kraftakt“ und „schweren Zeiten für unser Land“. „Und so wird es auch noch eine ganze Weile bleiben. Es wird noch eine ganze Zeit an uns allen liegen, wie wir durch diese Pandemie kommen. Der Winter ist und bleibt hart“, sagte die Regierungschefin.

Angela Merkel: Viele sind 2020 über sich hinausgewachsen 

2020 sei bestimmt gewesen von Sorge und Ungewissheit. Zugleich seien in diesem Jahr viele über sich hinausgewachsen, „ohne das an die große Glocke zu hängen“. Merkel nannte medizinisches Personal und Pflegekräfte, Beschäftigte in den Gesundheitsämtern und Angehörige der Bundeswehr.

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„Unzählige Menschen haben dazu beigetragen, dass unser Leben trotz Pandemie weiter möglich war: in den Supermärkten und im Gütertransport, in den Postfilialen, in Bussen und Bahnen, auf den Polizeiwachen, in den Schulen und Kitas, in den Kirchen, in den Redaktionen“, sagte die Bundeskanzlerin. 

[Alle aktuellen Entwicklungen in Folge der Coronavirus-Pandemie finden Sie hier in unserem Newsblog. Über die Entwicklungen speziell in Berlin halten wir Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden.]

Und sie sei „immer wieder dankbar dafür, wie diszipliniert die allermeisten Menschen ihre Masken tragen, wie sie sich um Abstand bemühen“. „Darin drückt sich für mich aus, was ein Leben in einer menschenfreundlichen Gesellschaft erst möglich macht: Rücksichtnahme auf andere, die Einsicht, sich selbst auch einmal zurückzunehmen, das Bewusstsein von Gemeinsinn“, sagte Merkel.

Kanzlerin: Verschwörungstheorien "zynisch und grausam"

Es gebe allerdings "nichts zu beschönigen", sagt Merkel weiter. "Es sind schwere Zeiten für unser Land - und so wird es auch noch eine ganze Weile bleiben." Der Winter werde hart, und jeder müsse seinen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten.

Ausdrücklich kritisiert Merkel jene "Unverbesserlichen", die das Virus leugneten. Verschwörungstheorien seien "nicht nur unwahr und gefährlich", sie seien auch "zynisch und grausam" jenen Menschen gegenüber, die in der Pandemie geliebte Menschen verloren hätten. (AFP, EPD)

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