Islamistischer Anschlag in Frankreich vereitelt: Christen im Visier
In Frankreich wurde jetzt ein islamistischer Anschlag auf eine Kirche verhindert. Was auf den Schreck und die Erleichterung folgt, ist eine Ahnung von dem, was hätte sein können. Ein Kurzkommentar.
Vereitelte Anschläge haben meist nur eine kurze Aufmerksamkeitsspanne. Ist ja nichts passiert. Keine Täter, keine Opfer. Mit einem Seufzer der Erleichterung lehnt sich die Öffentlichkeit zurück. Doch manchmal bleibt eine Ahnung von dem, was hätte sein können. In Frankreich wurde jetzt ein islamistischer Anschlag auf eine Kirche verhindert. Die Polizei nahm in Paris einen 24-jährigen Franko-Algerier fest, der „wahrscheinlich ein oder zwei Kirchen“ attackieren wollte, wie es hieß. Nach dem Attentat auf Redakteure der Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ und den antisemitischen Morden in einem jüdischen Supermarkt hätte ein solcher Anschlag die innenpolitischen Spannungen wohl nicht nur in Frankreich, sondern in ganz Europa weiter verschärft. Sie gegen uns, Muslime gegen Christen, Morgenland gegen Abendland, Fundamentalismus gegen Aufklärung: Die Wahrnehmung, sich inmitten einer religiös-kulturellen Schlacht zu befinden, hätte neue Nahrung bekommen. Gut möglich, dass genau das von militanten Islamisten beabsichtigt wird: Denn je bedrohlicher der Islam als solcher erscheint, desto leichter lassen sich Muslime für den Dschihad rekrutieren.
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