zum Hauptinhalt
Alles klar? Eine Frau steht vor einer Informationstafel im Eingangsbereich der Jugendberufsagentur Berlin.

© picture alliance/dpa/Carsten Koall

Tagesspiegel Plus

Chaos bei Bürgergeld und Sozialleistungen: „Es blickt wirklich niemand mehr durch“

Der Ökonom Andreas Peichl über die schlechte Struktur der sozialen Sicherung in Deutschland und seine Ideen für eine Bürgergeld-Reform, die Erwerbstätigen und dem Staat nutzt.

Herr Peichl, Sie und Ihr Team haben im Auftrag des Arbeitsministeriums einen Vorschlag für eine Reform des Bürgergelds entwickelt. Wie kompliziert ist das deutsche System der sozialen Sicherung?
Sehr kompliziert. Im Prinzip haben wir parallel zwei Systeme. Da ist einmal das Bürgergeld. Und dann gibt es für Menschen, die knapp oberhalb vom Bürgergeld-Niveau verdienen, Wohngeld plus Kinderzuschlag. Das Problem ist, dass die beiden Systeme miteinander interagieren, und zwar auf ziemlich chaotische Art und Weise. Und obendrauf gibt es weitere 170 Leistungen, die man individuell beantragen kann. Es hat wirklich niemand mehr den Durchblick und versteht alle Wechselwirkungen. Weder die Bürgerinnen und Bürger noch die Ministerien.

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
showPaywallPiano:
true