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In Erklärungsnot nach einer Geburtstagspaty mit zahlreichen Gästen mitten in der Pandemie: Klaus-Peter Willsch bringt seine CDU in eine weitere Bedrouille.

© imago images/Frederic Kern

Trotz Corona-Beschränkungen: CDU-Politiker feierte Geburtstagsparty mit zahlreichen Gästen

Ein Fest zum 60. Geburtstag bringt den CDU-Politiker Klaus-Peter Willsch in Erklärungsnot. Offenbar feierte er ohne Mundschutz, ohne Abstand, mit Gästen.

Im Herbst beschwerte sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch, der im Rheingau-Taunus Kreis zugleich ehrenamtlicher Kreistagsvorsitzender ist, bitter über seinen Landrat: Dieser habe den Kreistag nicht rechtzeitig über die Corona-Infektion eines Mitglieds informiert. Das sei „nicht akzeptabel“ ließ Willsch sich im November in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ damals zitieren.

Wie der „Spiegel“ berichtet, bringt den CDU-Politiker aus dem Wahlkreis Rheingau-Taunus–Limburg nun eine eigene Nachlässigkeit in Erklärungsnot, nachdem in politischen Kreisen ein Handy-Video aufgetaucht ist. In der kurzen Sequenz sei zu sehen, wie Menschen in einer Privatwohnung singen, tanzen und sich umarmen.

Im Hintergrund ist der Song „Lemon Tree zu hören, ein Popsong der deutschen Band Fools Garden aus den Neunzigerjahren. Unter den Feiernden der Abgeordnete Willsch, der, wie seine Gäste, keinen Mund-Nasen-Schutz trage.

Vom „Spiegel“ mit dem Video konfrontiert räumte Willsch ein, inmitten der anhaltenden Corona-Pandemie eine Party gefeiert zu haben. „Anlässlich meines 60. Geburtstages am 28. Februar habe ich den Abend im privaten Bereich mit meiner Familie beziehungsweise Hausgemeinschaft verbracht“, sagte der Politiker.

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Im weiteren Verlauf des Abends sei „unangekündigt eine befreundete Familie zur Runde“ hinzugestoßen, so Willsch. „Dies ist nach den geltenden Regeln in Hessen nicht verboten.“

Das mag formal zutreffend sein. Doch zum Zeitpunkt der Feier, als zuvor sogar eher über eine Verlängerung wenn nicht Verschärfung von Regeln debattiert wurde, galt die „Corona-Kontakt- und Betriebsbeschränkungsverordnung“ der hessischen Landesregierung, in der es heißt: „Für private Zusammenkünfte wird eine Beschränkung auf den eigenen Hausstand sowie eine weitere nicht im Haushalt lebende Person dringend empfohlen.“

Gegen diese Empfehlung haben Willsch und seine Gäste offenkundig verstoßen. Den Aufnahmen zufolge nahmen an der Geburtstagsparty mindestens zwölf Personen teil. Auch die dringende Empfehlung, einen Mindestabstand "von 1,5 Metern zwischen Personen unterschiedlicher Hausstände einzuhalten", wurde von Willsch und seinen Gästen offenkundig nicht beachtet.

Zur Frage, wie er sein Verhalten im Nachhinein bewerte, erklärte der CDU-Politiker: „Dass ich damit meiner Vorbildfunktion nicht gerecht geworden bin, bedaure ich.“

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