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ARCHIV - 07.09.2022, Berlin: Jürgen Hardt (CDU) spricht in der Generaldebatte zum Haushalt im Bundestag. (zu dpa: «CDU-Außenpolitiker für Zurückhaltung gegenüber Katar vor Fußball-WM») Foto: Michael Kappeler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Michael Kappeler

CDU-Außenpolitiker Hardt zu Weltmeisterschaft: „Es wäre besser gewesen, die Fußball-WM nicht nach Katar zu geben“

Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Jürgen Hardt, fordert nachhaltige Reformen im WM-Gastgeberland Katar. Zudem müsse die FIFA „Korruption endlich ausmerzen“.

Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Jürgen Hardt, hat nachhaltige Reformen im WM-Gastgeberland Katar angemahnt. „Es wäre besser gewesen, die Fußball-WM seinerzeit nicht nach Katar zu geben“, sagte Hardt dem Tagesspiegel. „Zukünftig muss die FIFA bei der Vergabe klare Menschenrechts-Maßstäbe anlegen, nicht nur während des Wettbewerbs, und Korruption endlich ausmerzen“, sagte der CDU-Politiker weiter.

Nach den Worten von Hardt sollte die Fußball-Weltmeisterschaft jetzt genutzt werden, „in Katar auf die Nachhaltigkeit der Reformen zu drängen, die zum Beispiel bei den Arbeitsbedingungen und beim Mindestlohn erreicht worden sind“. Die WM sei „jetzt auch eine Chance, den Menschen in der ganzen Region vor Augen zu führen, wie wir zu den Menschenrechten stehen, die ja auch arabische Staaten als Mitglieder der Vereinten Nationen eigentlich mit unterstützen müssten“. Nach dem Turnier werde „sich hoffentlich zeigen, dass auch in Katar die Uhren nicht auf die Zeit vor der WM zurückgestellt werden können“, so Hardt.

Zuvor hatte FIFA-Präsident Gianni Infantino die umstrittene Fußball-WM in Katar gegen Kritik verteidigt. „Diese Art und Weise, einseitig Lektionen erteilen zu wollen, das ist heuchlerisch“, hatte Infantino am Samstag in Doha gesagt. An diesem Sonntag wird die WM eröffnet, die wie keine andere Fußball-Weltmeisterschaft zuvor angesichts der Vergabebedingungen sowie mangelnder Menschenrechte und schlechter Bedingungen der Arbeiter auf den WM-Baustellen im Gastgeberland in der Kritik steht.

Infantino wies hingegen insbesondere Vorbehalte gegen die WM in Katar aus Europa zurück. „Ich denke, was wir Europäer in den vergangenen 3000 Jahren weltweit gemacht haben, da sollten wir uns die nächsten 3000 Jahre entschuldigen, bevor wir anfangen, moralische Ratschläge an andere zu verteilen“, sagte er.

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