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Der Spezialzug trifft im Zwischenlager am AKW Biblis ein.

© Boris Roessler/dpa

Update

Atommüll zurück in Deutschland: Castor-Transport im Zwischenlager Biblis eingetroffen

Erstmals seit Jahren gibt es einen größeren Rücktransport von Atommüll nach Deutschland. Nun hat der Zug das Zwischenlager im stillgelegten Akw Biblis erreicht.

Der Castor-Transport mit deutschem Atommüll aus der britischen Atomanlage Sellafield ist auf dem Kraftwerksgelände im südhessischen Biblis angekommen. Der Zug erreichte am Mittwoch um kurz nach 10.00 Uhr seinen Zielort. Danach sollten die sechs Behälter abgeladen und in das Zwischenlager auf dem Gelände des ehemaligen Atomkraftwerks gebracht werden.

Auf dem Weg vom Bahnhof Biblis zum Kraftwerksgelände besetzten nach Polizeiangaben fünf Protestierende kurzzeitig das Gleis, die Aktion sei friedlich aufgelöst worden. Zuvor hatte es auf der Strecke nach Polizeiangaben weder in Hessen noch in Niedersachsen Störungen gegeben.

Der Zug hatte am Dienstagabend den niedersächsischen Hafen Nordenham verlassen. Entlang der möglichen Strecken waren Proteste angekündigt. Die Castor-Transporte waren in Vergangenheit oft von großen Protesten mit Blockaden der Gleise begleitet gewesen.

An dem Transport des gefährlichen Materials gibt es viel Kritik. Umweltschützer sehen Mängel am Zwischenlager Biblis und Sicherheitsdefizite bei den Castor-Behältern. Die für die Lagerung des hoch radioaktiven Atommülls zuständige Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) weist diese Bedenken zurück.

Das Bündnis „Castor stoppen“ kündete Kundgebungen in Biblis unter Einhaltung der Corona-Regeln an. Unabhängig vom Fahrplan des Zuges sollte es am Nachmittag eine Demonstration geben.

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Für Deutschland ist es der erste große Rücktransport von Atommüll in Castoren seit neun Jahren. Nach Angaben der Bundesregierung muss Deutschland aufgrund internationaler Verpflichtungen seinen im Ausland aufbereiteten Atommüll zurücknehmen - aus Sellafield wie aus der französischen Anlage La Hague.

Kritik an dem Transport hatte es auch angesichts der Corona-Epidemie und einer möglichen Gefährdung der eingesetzten Polizeibeamten gegeben. Die Polizei verwies auf ein umfassendes Hygienekonzept, die Gesundheit aller Beteiligten genieße höchste Priorität. (dpa)

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