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Der ehemalige Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (r, CDU) und sein Nachfolger Jens Spahn (CDU).

© Bernd von Jutrczenka/dpa

Casdorffs Agenda: Wer sich richtig verhält, gewinnt neue Bedeutung

Hermann Gröhe (CDU), ehemaliger Gesundheitsminister, will stellvertretender Fraktionschef werden. Wer kandidiert, kann verlieren. Das ist ihm schon einmal passiert.

Lauter ehemalige Bundesminister begegnen uns, ihrer politischen Bedeutung beraubt – was sollen sie jetzt nur machen? Müssen wir Mitleid haben? Nein. Erstens sitzen fast alle noch im Parlament, und demokratisch gewählter Abgeordneter zu sein ist keine Zumutung, sondern eine Auszeichnung. Einflussreich ist der Einzelne auch. Zweitens sind in der Politik alle Ämter und damit alle Würden nur auf Zeit vom Souverän verliehen. Wer auf Erbhöfe hofft, ist falsch am Platz. Drittens kann jeder im Bundestag und seinen Fraktionen für ein Führungsamt kandidieren.

Die Jüngeren sehen ihre Zeit gekommen

So macht es beispielsweise Hermann Gröhe, 57, der vormalige Gesundheitsminister. Er will stellvertretender Fraktionschef mit Zuständigkeit für Arbeit und Soziales werden. Allerdings: Wer kandidiert, der kann verlieren. Im CDU-Präsidium ist Gröhe das bereits passiert; da unterlag er Jens Spahn, der inzwischen außerdem sein Nachfolger im Gesundheitsressort ist. Es gibt inzwischen aber noch mehr Jüngere, die finden, nun sei ihre Zeit gekommen. Gerade ein Christdemokrat sollte wissen, dass alles seine Zeit hat. Wer sich entsprechend verhält, gewinnt neue politische Bedeutung: durch die richtige Haltung als vorbildlicher Demokrat. Gerade als ehemaliger Bundesminister.

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