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Zwei ältere Personen sitzen auf einer Bank, die auf einem Hügel im Nationalpark Unteres Odertal steht.

© Patrick Pleul/dpa

Deutliches Plus: Bundestag erhöht Bezüge – Renten steigen um bis zu 6,1 Prozent

21 Millionen Rentner:innen erhalten zum 1. Juli eine kräftige Erhöhung ihrer Bezüge. Sie steigen um 5,35 Prozent im Westen und um 6,12 Prozent im Osten.

Rentnerinnen und Rentner in Deutschland erhalten zum 1. Juli eine so kräftige Erhöhung ihrer Bezüge wie seit Jahrzehnten nicht. Im Westen steigen die Renten um 5,35 Prozent, im Osten um 6,12 Prozent. 

Mit dem Gesetzentwurf von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) beschloss der Bundestag zudem Verbesserungen für Menschen, die schon länger Erwerbsminderungsrente beziehen. Das Gesetz wurde am Freitag mit den Stimmen der Koalition, der Union und der AfD verabschiedet. 

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Mit dem Gesetz führt die Regierung den Nachholfaktor in der Rentenversicherung wieder ein. Dieser Faktor dämpft die Rentenerhöhung und sorgt dafür, dass die Renten auch dann stabil bleiben, wenn es eigentlich wie 2021 rechnerisch eine Absenkung hätte geben müssen.

Damit soll ausgeglichen werden, dass die Rentnerinnen und Rentner im vergangenen Jahr vor einem eigentlich damals fälligen Rentenminus verschont wurden. Eine Rentengarantie sorgte 2021 noch für eine Nullrunde - trotz der negativen Nachwirkungen des Corona-Einbruchs vom Vorjahr auf die Rentenkasse. 

Ein wesentlicher Grund für die trotz Nachholfaktor kräftige Rentenerhöhung ist die positive Lohnentwicklung aufgrund einer guten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland, wie Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) deutlich machte. Auch vor der Nullrunde im vergangenen Jahr waren die Renten gestiegen - aber deutlich weniger stark als in diesem Jahr. 2020 hatte es ein Rentenplus von 3,45 Prozent im Westen und 4,20 Prozent im Osten gegeben. Eine höhere Rentenerhöhung im Westen wie in diesem Jahr gab es zuletzt 1983 mit damals plus 5,59 Prozent.

Weitere Korrekturen bei der Berechnung geplant

Außerdem gibt es weitere Korrekturen bei der Rentenberechnung, die starke Schwankungen dämpfen sollen. Beschlossen wurden am Freitag außerdem Verbesserungen bei den Erwerbsminderungsrenten. Die drei Millionen Beziehenden dieser Leistung sollen ab 2024 bis zu 7,5 Prozent mehr Geld bekommen. Für bestimmte Gruppen gibt es außerdem einen pauschalen Zuschlag.

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[Lesen Sie auch: Leben im Alter: Frisst die Inflation die Rentenerhöhung gleich wieder auf? (T+) ]

Kritik trotz Rekordplus

Im Bundestag zeigten sich mehrere Rednerinnen und Redner trotz Rekordplus bei der Rente besorgt wegen der hohen Inflation. Der CDU-Abgeordnete Stefan Nacke bemängelte, die Erhöhung reiche nicht aus, um Folgen der Preissteigerungen abzumildern. Der Linken-Rentenexperte Matthias W. Birkwald kritisierte, dass der Nachholfaktor trotz Inflation wieder eingeführt wurde und die Erhöhung somit weniger stark ausfalle als möglich.

Wer schon seit längerer Zeit eine Erwerbsminderungsrente bezieht, soll Verbesserungen erfahren. So sollen künftig diejenigen, die von 2001 bis 2018 in eine Erwerbsminderungsrente gingen, einen Zuschlag von 4,5 beziehungsweise 7,5 Prozent und somit eine höhere monatliche Rente erhalten. Insgesamt sollen von diesen Zuschlägen rund drei Millionen Rentnerinnen und Rentner profitieren. (AFP, dpa)

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