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Der libysche General Chalifa Haftar, der als einflussreich, aber politisch hochumstritten gilt (Archivbild).

© REUTERS/Esam Omran Al-Fetor

Bürgerkriegsland Libyen: General Haftar will weiterkämpfen – trotz Ruf nach Waffenruhe

In Libyen verstricken sich immer mehr Parteien in einen militärischen Konflikt. Am Donnerstag wird in Brüssel über die Lage des Landes beraten.

Trotz internationalen Aufrufen zu einer Waffenruhe in Libyen will der einflussreiche General Chalifa Haftar seine Offensive gegen die Regierung fortsetzen. Der Krieg gegen die „terroristischen Gruppen“ gehe weiter, erklärte Haftars selbst ernannte Libysche Nationalarmee (LNA) am Donnerstag. Ein ziviler Staat könne nur errichtet werden, wenn diese völlig zerstört würden. Die „Terrorgruppen“ hätten sich der Hauptstadt Tripolis bemächtigt.

Die EU-Außenminister beraten am Freitagnachmittag bei einem Sondertreffen in Brüssel unter anderem über Libyen. Deutschland bemüht sich um eine politische Lösung für den Konflikt. In Libyen gerät die international anerkannte Regierung in Tripolis durch Gebietsgewinne der Truppen des abtrünnigen Generals Chalifa Haftar zunehmend unter Druck. Deutschland versucht hier, eine Vermittlerrolle einzunehmen, und plant einen Gipfel in Berlin mit ausländischen Mächten, die Konfliktparteien in dem nordafrikanischen Land unterstützen. An dem EU-Treffen am Freitag nimmt auch der UN-Sonderbeauftragte für Libyen, Ghassan Salame, teil.

In dem nordafrikanischen Land herrscht seit dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi 2011 Bürgerkriegschaos. Haftar hatte im vergangenen Jahr eine Offensive auf Tripolis begonnen, wo die international anerkannte Regierung von Fajis al-Sarradsch sitzt.

Die Türkei und Russland hatten am Mittwoch eine Waffenruhe in Libyen angemahnt. Die Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und Wladimir Putin riefen dazu auf, dass diese in der Nacht auf Sonntag in Kraft treten soll. Russland unterstützt in dem Konflikt Haftar, die Türkei die Regierung in Tripolis. Ankara hatte trotz internationaler Kritik beschlossen, eigene Truppen in das nordafrikanische Land zu schicken. (dpa, AFP)

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