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Frauen in Teheran.

© IMAGO/ZUMA Wire / IMAGO/Rouzbeh Fouladi

Bruder kündigt Klage an: Iranische Frau nach Festnahme durch die Moralpolizei im Koma

Offizielle Stellen sprechen von einem epileptischen Anfall und einem Herzschlag. Die Polizei hatte sie wegen ihrer Kleidung verhaftet.

Im Iran ist eine Frau nach der Festnahme durch die Moralpolizei ins Koma gefallen. Ihr Bruder Kiaresch sagte der Website Iran Wire, die 22-jährige Mahsa Amini habe nach den Auskünften der iranischen Stellen einen epileptischen Anfall und einen Herzschlag erlitten.

Die Moralpolizei wacht über die strenge Einhaltung der Kleidungsvorschriften für Frauen, darunter die Kopftuchpflicht.

Zwischen der Festnahme und der Einlieferung ins Krankenhaus vergingen nach den Angaben des Bruders nur zwei Stunden.

Er kündigte eine Klage an. Eine Erklärung der Teheraner Polizei bestätigte, dass die Frau für „Erläuterungen und Anweisungen“ zu den Kleidungsvorschriften festgenommen wurde.

Sie habe „plötzlich ein Problem mit dem Herzen“ gehabt und sei „sofort mit der Unterstützung der Polizei und der Notdienste ins Krankenhaus gebracht worden“.

Zunächst stand nicht fest, was zwischen ihrer Ankunft in der Polizeistation und dem Abtransport ins Krankenhaus geschah.

Der soziale Mediendienst 1500 Taswir, der Menschenrechtsverletzungen durch die iranische Polizei verfolgt, zeigte ein Foto der Frau im Krankenhaus. Sie hatte einen Beatmungsschlauch im Mund.

Mahsa Aminis Lage sei ein Beispiel für „absichtliches Verbrechen“, schrieb der iranische Kämpfer für Meinungsfreiheit Hossein Ronaghi.

Die „systematische Unterdrückung der iranischen Frauen unter dem Vorwand der Durchsetzung des Kopftuchs“ sei ein „Verbrechen“.

Das islamische Kopftuch ist im Iran seit kurz nach der Islamischen Revolution verpflichtend. Einige Frauen, die von dem Aktivisten Masih Alinedschad in den USA unterstützt werden, haben sich gegen die Vorschrift zur Wehr gesetzt, indem sie das Kopftuch in der Öffentlichkeit absetzten. (AFP)

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