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Die Stadt Burg in Sachsen-Anhalt hat einen Brandbrief an Bundeskanzler Olaf Scholz geschickt (Symbolbild).

© dpa/Michael Kappeler

Brandbrief an Bundeskanzler Scholz: Burg in Sachsen-Anhalt fordert Neuausrichtung der Flüchtlingspolitik

Die Stadt Burg will mehr Unterstützung in der Flüchtlingspolitik. Die Akzeptanz der Bevölkerung schwinde und die Belastungsgrenzen würden erreicht. Lösungsvorschläge werden gefordert.

Die Stadt Burg in Sachsen-Anhalt hat in einem Brandbrief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mehr Hilfe in der Flüchtlingspolitik gefordert. „In den vergangenen Monaten sind wir immer mehr an die Grenzen unserer Aufnahmefähigkeit gelangt“, heißt es in dem Brief, der am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur vorlag.

Die Integration der seit der ersten Flüchtlingswelle gekommenen Menschen und deren Familiennachzug sei bis heute nicht abschließend erfolgreich gelungen. Zudem fehle es an Geld und genügendem Lehr- sowie Betreuungspersonal.

Der Brief wurde von Bürgermeister Philipp Stark (parteilos, für SPD) und dem Vorsitzenden des Stadtrates, Markus Kurze (CDU), unterschrieben. Die Kreisstadt liegt in der Nähe von Magdeburg.

Es werde davor gewarnt, dass die von der Bundesregierung vertretene Asylpolitik bei den Einwohnern in Burg auf immer weniger Akzeptanz stößt, heißt es. Den Menschen erschließe sich zum Beispiel nicht, wieso die Leistungen für Geflüchtete nicht in Sachleistungen erbracht werden.

Außerdem steige das Haushaltsdefizit und die Stadt könne keine weiteren Gebäude für die Unterbringung von Asylbewerbern und weiteren Flüchtlingen anmieten.

Der Stadtrat forderte deshalb eine Rückführung abgelehnter Asylbewerber, die Erweiterung der sicheren Herkunftsländer um die Staaten Marokko, Tunesien, Algerien und Georgien sowie eine stärkere Sicherung der EU-Außengrenzen.

Zudem bittet die Stadt Burg den Bundeskanzler, über den Vorschlag des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU), eine parteiunabhängige Kommission einzuführen, nachzudenken. Diese soll innerhalb von sechs Monaten Lösungsvorschläge erarbeiten. Zuvor hatte der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) berichtet. (dpa)

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