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Die Flüchtlinge wurden in ein Lager gebracht. Dieses Bild wurde in einem Camp auf Samos aufgenommen.

© Imago Images

Boot geht vor Ferieninsel unter: 106 Migranten retten sich schwimmend nach Kos

Wieder einmal gerät ein Boot mit Migranten im Mittelmeer in Seenot. Die gute Nachricht: Alle überlebten und sind wohlauf, niemand wird vermisst.

Insgesamt 106 Migranten haben nach dem Untergang ihres Segelbootes am späten Samstagabend schwimmend die Küste der Touristeninsel Kos erreicht. Wie die griechische Küstenwache am Sonntag weiter mitteilte, seien alle Menschen wohlauf und niemand werde vermisst.

Die aus verschiedenen Staaten Asiens und Nordafrikas stammenden Menschen, darunter auch 20 Minderjährige, sollen in einem Registrierlager der Insel Kos untergebracht werden. Die Migranten seien nach eigenen Angaben aus der wenige Kilometer von Kos entfernten türkischen Küste bei Bodrum gestartet, berichtete der griechische Staatsrundfunk.

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Es ist die erste größere Gruppe von Migranten, der es nach mehreren Monaten gelingt, zu einer griechischen Insel und damit in die EU überzusetzen. Die griechische Küstenwache kontrolliert nämlich die Seegrenze zur Türkei seit 2019 sehr streng. Menschenrechtsorganisationen monieren, es gebe illegale Rückführungen (sogenannte Pushbacks) in die Türkei. Athen erklärt immer wieder, seine Sicherheitskräfte beschützten die europäischen Grenzen gemäß dem Internationalen Recht.

Im vergangenen Jahr sind nach Angaben der Vereinten Nationen 3077 Flüchtlinge, Migranten und Asylsuchende bei einer versuchten Überfahrt nach Europa ums Leben gekommen oder als vermisst gemeldet worden. Dies seien fast doppelt so viele wie 2020, erklärte Shabia Mantoo vom UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) Ende April. Die Entwicklung sei alarmierend. In diesem Jahr seien bislang 553 Menschen als tot oder vermisst gemeldet worden. In der Statistik sind Personen erfasst, die versuchten, über das Mittelmeer oder den Atlantik Europa zu erreichen. Der Landweg wird nicht berücksichtigt. Die Daten werden seit 2019 in dieser Form erfasst. (dpa, Reuters)

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